CDU-Chef Friedrich Merz hält angesichts drohender Energieversorgungsengpässe in Deutschland längere Laufzeiten für die drei verbliebenen Atomkraftwerke für sinnvoll. „Ich sage, wir sollten auf keine Option verzichten, weil wir gar nicht wissen, was uns im Laufe der nächsten Wochen und Monate möglicherweise noch an Einschränkungen in der Gaslieferung droht“, sagte er in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit dem Deutschlandfunk. Mit dem Atomstrom könnten zehn Millionen Haushalte zuverlässig versorgt werden.
Er halte es für sinnvoll, dass Brennstäbe bestellt werden und die verbleibenden Kernkraftwerke „auch für einen längeren Zeitraum noch in Betrieb genommen werden könnten“, sagte Merz weiter. „Ob man es dann tatsächlich braucht und macht, ist eine andere Frage.“
Wenn Frankreich 53 oder 56 Kernkraftwerke betreibe, „dann müsste Deutschland eigentlich in der Lage sein, drei Kernkraftwerke über den Jahreswechsel hinaus zu betreiben“, sagte der CDU-Chef. Die technischen und juristischen Fragen seien seines Erachtens lösbar.



