Berlins Soziale Unternehmen 2024 stehen fest: Am Montag zeichnete Social Economy Berlin, mit Förderung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe (SenWiEnBe), in Kooperation mit dem Impact Hub Berlin und mit Unterstützung der IHK Berlin, zum zweiten Mal neun soziale Unternehmen aus. Diese Unternehmen verfolgen mit ihren unternehmerischen Aktivitäten gemeinwohlorientierte Zwecke und sind wichtige Treiber der sozialen und ökologischen Transformation der Wirtschaft in und um Berlin. Die Preisträgerinnen und -träger wurden in den Kategorien Mensch, Planet und Transformation von einer achtköpfigen Jury aus über 300 Nominierungen ausgewählt und bei der Verleihung durch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey und den Jury-Mitgliedern Ayan Yuruk und Christian Gräff geehrt. Unter den Juroren war auch Tomasz Kurianowicz, Chefredakteur der Berliner Zeitung.
Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, sagte auf der Verleihung: „Berlins Soziale Unternehmen 2024 beweisen, wie man eine gemeinwohlorientierte Idee in ein erfolgreiches Unternehmen verwandeln kann. Ich bin beeindruckt von der Vielfalt, der hier ausgezeichneten Unternehmen, die beispielsweise ausländische Fachkräfte im Gesundheitswesen begleiten, innovative Häuserdämmung entwickeln oder Zero-Waste-Mode herstellen.“ Stefan Spieker, IHK Vizepräsident, fügte hinzu: „Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung sind kein Widerspruch – im Gegenteil, sie bilden das Fundament für ein zukunftsfähiges Berlin. Auch in diesem Jahr zeigen Berlins Soziale Unternehmen als Vorreiter, wie Innovation und Gemeinwohl Hand in Hand gehen können. Gerade in Zeiten knapper Haushalte helfen Sozialunternehmen dabei, gesellschaftliche Bedarfe und Bedürfnisse zu erfüllen und bei der wirksamen Erfüllung von Aufgaben der Daseinsvorsorge neue Wege zu gehen.“

Es wurde nicht Profit, sondern soziales Engagement geehrt
Bei der Zeremonie in den Räumlichkeiten der IHK Berlin wurde den Erstplatzierten jeder Preiskategorie ein mit je 5000 Euro dotierter Award überreicht, die Zweitplatzierten erhielten je 3000 Euro und die Drittplatzierten je 2000 Euro Preisgeld. Neben der Anerkennung bekommen alle neun Unternehmen zudem eine Explorer-Mitgliedschaft im Impact Hub Berlin, die Zugang zu Impact Hub Berlins Impact Entrepreneurship Community und Events bietet.
Heike Birkhölzer und Jonas Nipkow, Projektleitung Social Economy Berlin, teilten in einer Pressemitteilung mit: „Der Wettbewerb Berlins Soziale Unternehmen 2024 zeichnet Unternehmen aus, deren Geschäftstätigkeit sich an den Herausforderungen für ein soziales, nachhaltiges und zukunftsfähiges Berlin orientiert. Dabei steht nicht der Profit, sondern die soziale Mission im Mittelpunkt. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Gemeinwohl und zur sozial-ökologischen Transformation.“
Gewonnen haben:
Kategorie 1: Mensch – Soziales Unternehmen für ein Leben miteinander

1. Platz: Get2Germany
Get2Germany: Get2Germany ist ein soziales Unternehmen, das ausländische Fachkräfte im Gesundheitswesen, insbesondere Ärzte, Ärztinnen und Pflegekräfte, durch den komplexen Anerkennungsprozess ihrer Qualifikationen in Deutschland begleitet. Zusätzlich entwickelt Get2Germany ein Pilotprogramm, das ausländische Ärzte und Ärztiinnen gezielt in unterversorgte Regionen vermittelt, um den dortigen Fachkräftemangel zu lindern.
2. Platz: ReDi School of Digital Integration
ReDi School of Digital Integration: Die ReDi School of Digital Integration ist eine gemeinnützige Organisation, die Geflüchteten und Migranten durch kostenlose Tech-Ausbildung den Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht. Besonders bemerkenswert ist der Frauenanteil, der durch gezielte Programme von 5 Prozent auf 65 Prozent gestiegen ist.
3. Platz: We are village
We are village: We are village ist ein kreatives Zentrum und eine gemeinnützige Organisation, die sich für die LGBTQIA+-Community einsetzt. Mit Projekten in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Kunst und Kultur, Integration und gesellschaftlichem Engagement fördert We are village die Sichtbarkeit queerer Lebensrealitäten auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene.
Kategorie 2: Planet – Soziales Unternehmen für ein gutes Leben auf der Erde
1. Platz: ForTomorrow
ForTomorrow: ForTomorrow ist ein soziales Unternehmen, das Privatpersonen die Möglichkeit bietet, EU-Emissionsrechte zu kaufen und stillzulegen und so den CO₂-Ausstoß in der Industrie zu senken. Es kombiniert diese Maßnahmen mit Aufforstungsprojekten in Deutschland, um eine klimaneutrale Zukunft zu fördern und den Klimawandel aktiv zu bekämpfen.
2. Platz: VARM
VARM: VARM entwickelt innovative Lösungen zur Einblasdämmung. Dies ist ein Verfahren, bei dem Dämmmaterial in Hohlräume von Gebäuden eingeblasen wird, um die Wärmedämmung zu verbessern. So werden die Heizkosten gesenkt und der CO₂-Ausstoß reduziert. Außerdem bietet das Unternehmen Schulungsprogramme für Fachkräfte, um Skalierbarkeit und Qualität sicherzustellen.
3. Platz: Spark e-Fuels
Spark e-Fuels: Spark e-Fuels entwickelt nachhaltige Produktionssysteme für synthetische Kraftstoffe (e-Fuels), die direkt mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Dekarbonisierung des Luftfahrtsektors und bietet eine kostengünstige, skalierbare Lösung zur Reduzierung von CO₂-Emissionen in der Industrie.
Kategorie 3: Transformation – Soziales Unternehmen für eine Wirtschaft von Morgen
1. Platz: IMPARI
IMPARI: IMPARI ist eine nachhaltige Berliner Modemarke, die einzigartige, farbenfrohe Kleidung mit Zero-Waste-Techniken herstellt und Vielfalt sowie ökologisches Bewusstsein durch ihre Designs fördert. Die Kombination aus nachhaltiger Produktion, umweltfreundlichen Materialien (wie recyceltem PET) und einem starken Fokus auf Individualität und Diversität macht IMPARI zu einer einzigartigen Modemarke.
2. Platz: On Purpose
On Purpose: On Purpose unterstützt den Wandel von einer profitorientierten zu einer zweckorientierten Wirtschaft, indem es qualifizierte Fachkräfte in den sozial-ökologischen Sektor bringt. Es kombiniert praxisnahe Einsätze, Schulungen und Coachings, um Menschen zu befähigen, positive Veränderungen in der Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben.
3. Platz: Repair Circle
Repair Circle: Repair Circle vereinfacht und lokalisiert die Reparatur von Elektronikgeräten, indem sie den gesamten Reparaturprozess digitalisieren und Privatpersonen mit lokalen Reparaturanbietern vernetzen. So werden lokale Arbeitsplätze gefördert und der Fokus auf Kreislaufwirtschaft trägt zur Reduzierung von Elektroschrott bei.
Die Bewertung und Auswahl traf die achtköpfige Jury:
● Ayan Yuruk, Gründer von SHOWZ
● Dr. Katja von der Bey, Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied der WeiberWirtschaft eG
● Christian Gräff (CDU), Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Geschäftsführer des Smart Living & Health Center e.V.
● Dr. Tomasz Kurianowicz, Chefredakteur der Berliner Zeitung
● Sidonie Fernau, Geschäftsführerin von PariKom des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbandes in Hamburg
● Sebastian Neumann, Head of Impact Startups bei Phineo gAG
● Julia Seeliger, Mitgründerin und Geschäftsführerin bei Klara Grün UG
● Friedrich Kiesinger, Geschäftsführer der Albatros gGmbH
