Digitalisierung

Mann bezahlt 16 Biere einzeln mit Karte – empörter Wirt ruft die Polizei

Ein Wirt ist außer sich: Bei 16 Bieren für den gleichen Gast fallen für ihn jedes Mal EC-Transaktionsgebühren an. Der Gast versteht das Problem nicht. 

16 Biere bestellte der lettische Gast – und zahlte jedes einzeln mit Karte. 
16 Biere bestellte der lettische Gast – und zahlte jedes einzeln mit Karte. Matthias Balk/dpa

In einem Dorf in Bayern haben kulturelle Differenzen zwischen zwei EU-Bürgern am Montag für einen Polizeieinsatz gesorgt. Wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtete, gerieten in dem niederbayerischen Dorf Mamming der Wirt eines Restaurants und ein 21-jähriger Lette in Streit. Der Grund: Der 21-Jährige trank 16 Biere – und bezahlte jedes einzeln mit Karte.  

Der hinzugerufenen Polizei zufolge war der Wirt „not amused“: Aufgrund der 20 Cent Transaktionsgebühren, die in Deutschland bei jeder Kartenzahlung anfallen, sei die Art der Zahlung für den Wirt „eine eher ungünstige Art, die Zeche zu begleichen“ gewesen. Weil der Gast absolut uneinsichtig blieb, rief der Wirt den Angaben zufolge die Polizei. 

Wirt verpasst Gast Hausverbot, nachdem er Polizei gerufen hat

Doch auch den Beamten gegenüber blieb der Gast aus Lettland bei seinem Standpunkt. Außerdem habe es Verständigungsprobleme gegeben. Schließlich verpasste der Wirt dem Mann Hausverbot und die Polizei geleitete ihn nach draußen. Zu Straftaten kam es laut Polizei nicht.

In Deutschland obliegt es Restaurantbesitzern und Einzelhändlern selbst, ob sie Kartenzahlung akzeptieren und wenn ja, ab welchem Betrag. Die Transaktionsgebühren müssen die Händler und Wirte zahlen. Sie belaufen sich auf rund 0,25 Prozent des Umsatzes. 

In Lettland hingegen läuft es anders. Dort ist das Bezahlen von kleinen Beträgen mit Karte nicht nur möglich, sondern ausdrücklich erwünscht. Das Baltikum ist zu einem hohen Maße digitalisiert. Lettland ist dabei zwar nicht ganz so weit wie das internationale Vorbild Estland, trotzdem läuft die Organisation des Alltags hauptsächlich digital. Deutschland hingegen ist bei ausländischen Fachkräften bekannt dafür, in Sachen Digitalisierung weit hinterherzuhinken.

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