USA

Los-Angeles-Feuerwehr geht das Wasser aus: Gouverneur fühlt sich nicht zuständig

L.A. wird von Großbränden heimgesucht. Aus zahlreichen Hydranten fließt kein Wasser mehr. Der Gouverneur Kaliforniens schiebt den Schwarzen Peter den „Leuten vor Ort“ zu.

Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom bei einem Besuch in einem vom Palisades-Feuer betroffenen Gebiet.
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom bei einem Besuch in einem vom Palisades-Feuer betroffenen Gebiet.Jeff Gritchen/AP

Die verheerenden Brände rund um Los Angeles sind weiter nicht unter Kontrolle und bedrohen zwischenzeitlich sogar Hollywood. Mindestens fünf Menschen sind gestorben, Zehntausende haben ihre Häuser verlassen. Außerdem wurden die Einwohner zum Wassersparen aufgefordert, weil aus den Hydranten in Pacific Palisades kein Wasser mehr zum Löschen des Feuers kam. Derweil sorgt ein viraler Ausschnitt aus einem Interview für Aufsehen: Darin befragt der CNN-Journalist Anderson Cooper den Gouverneur Kaliforniens Gavin Newsom – und zwar vor brennenden Häusern – zu den Berichten, dass aus vielen Hydranten kaum Wasser fließt.

„Sehen Sie, die Leute vor Ort versuchen, das herauszufinden“, sagte Newsom dem Journalisten. „Ich meine, wenn man so ein System hat – und es ist nicht unähnlich dem, was wir bei anderen außerordentlich großen Bränden gesehen haben – ob es nun Rohre, Elektrizität oder einfach nur die völlige Überwältigung des Systems ist“, fuhr Newsom fort.

Die US-Boulevardzeitung New York Post kommentierte den Ausschnitt mit dem Hinweis, der Gouverneur schiebe die Schuld auf die „Leute vor Ort“. X-Nutzer bezeichnen ihn als „schrecklich“, „inkompetent“, einige fordern sogar seinen Rücktritt.

Zuvor machte der designierte US-Präsident Donald Trump den kalifornischen Gouverneur für den Brand in Los Angeles verantwortlich. „Eine der schönsten Gegenden der USA brennt bis auf die Grundmauern nieder. Es ist zu Asche geworden, und Gavin Newsom sollte zurücktreten. Das ist alles seine Schuld!“, schrieb Trump unter anderem.

Auf Trumps Äußerungen angesprochen, warf Newsom ihm vor, die Waldbrände zu politisieren, während „Menschen buchstäblich auf der Flucht sind, Menschen ihr Leben verloren haben und Kinder ihre Schulen verloren haben“. Eine eigene „Schuld“ erkannte er nicht an.

Während die Brände noch immer außer Kontrolle sind, werden sowohl der Demokrat Newsom als auch andere Politiker, darunter die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, von der republikanischen Front für Entscheidungen gerügt, die ihr zufolge die Situation wohl verschlimmert haben. So berichtete etwa Fox News unter Berufung auf eine Analyse des Rechnungsprüfers der Stadt L.A., dass Bass den Haushalt der Feuerwehr im vergangenen Jahr um umgerechnet 17 Millionen Euro gekürzt habe.