Tarifvertrag

Streik an Berliner Schulen: Am Dienstag und Mittwoch droht Unterrichtsausfall

Die GEW fordert kleinere Klassen und einen Tarifvertrag für Lehrkräfte. Am Dienstagmorgen versammelten sich die ersten Streikenden.

Mit Transparenten stehen Teilnehmer an einer Demonstration zum Auftakt eines ganztägigen Warnstreiks an Berliner Schulen am Moritzplatz. 
Mit Transparenten stehen Teilnehmer an einer Demonstration zum Auftakt eines ganztägigen Warnstreiks an Berliner Schulen am Moritzplatz. Paul Zinken/dpa

Mit Schulbeginn am Dienstag haben erneut zahlreiche Lehrkräfte in Berlin ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte Lehrerinnen und Lehrer sowie andere Beschäftigte an Schulen zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Die ersten Streikposten hätten sich bereits versammelt, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Dienstagmorgen.

Mit den beiden Aktionstagen bekräftigt die GEW ihre Forderungen nach kleineren Klassen und einem Tarifvertrag für Lehrkräfte. Der Senat sieht sich dazu außerstande und verweist darauf, dass Berlin – wie alle anderen Bundesländer außer Hessen – der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft könne Berlin daher keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab.

GEW: Bildung muss bei Koalitionsverhandlungen Thema sein

„Wir sagen, genau jetzt ist die Zeit“, sagte die Leiterin des Vorstandsbereichs Schule der GEW Berlin, Lydia Puschnerus, am Dienstagmorgen im RBB mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD. „Jetzt wird ein neuer Koalitionsvertrag geschmiedet“, betonte sie. „Da muss auch festgelegt werden, was wird für die Bildung getan in Berlin und darauf setzen wir.“

Die GEW fordert eine Verkleinerung der Klassen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen. Zudem braucht es aus Sicht der Gewerkschaft einen verbindlichen Tarifvertrag zur Verbesserung der Personalsituation.

Seit 2021 organisierte die GEW für ihr Anliegen bereits neun Warnstreiks. Der bislang letzte fand Anfang Februar statt. Daran beteiligten sich nach GEW-Angaben 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Bildungsverwaltung sprach von etwa 3150 Warnstreikenden. In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrerinnen und Lehrer, viele davon sind Angestellte und dürfen anders als Beamte streiken.