Berlin erwirbt zwei Teilflächen beidseits der Friedrichstraße am Checkpoint Charlie, die für einen Bildungs- und Erinnerungsort und einen Stadtplatz vorgesehen sind. Das teilte die Senatsfinanzverwaltung am Dienstag mit. Zusammen mit dem Insolvenzverwalter und einem von ihm ausgewählten privaten Kaufinteressenten sei eine entsprechende Einigung erzielt und am Montag notariell beurkundet worden.
„Der Erwerb der beiden Flächen ist für das Land Berlin eine große stadtentwicklungspolitische Chance“, erklärte Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne). „Die wollen wir nutzen und damit auch der Verantwortung gegenüber diesem geschichtsträchtigen Ort gerecht werden.“ Weitere Details etwa zu dem beteiligten privaten Kaufinteressenten oder Angaben zum Kaufpreis wurden zunächst nicht bekannt. Das Berliner Abgeordnetenhaus muss dem Deal zustimmen.
Checkpoint Charlie: Pläne von Investors werden damit durchkreuzt
Der Checkpoint Charlie an der Friedrichstraße gilt als Symbol des Kalten Krieges. Hier standen sich nach dem Mauerbau 1961 amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber. Seit vielen Jahren ist das Areal in bester City-Lage nach Ansicht von Kritikern zu einer Art Disneyland für Touristen verkommen.
Schon seit Jahren laufen Bemühungen der Politik, einen würdigen Erinnerungsort an die Geschichte zu schaffen und gleichzeitig Ordnung in das Durcheinander zu bringen, das auch auf die komplizierte Eigentumsstruktur der Flächen zurückgeht. Etliche davon werden von einem Insolvenzverwalter betreut, der nun wohl einen privaten Investor gefunden hat. Dieser wiederum hat sich nun mit dem Senat darauf geeinigt, bestimmte Flächen aus dem Paket dem Land zu überlassen. So könnte das Areal nun gemeinsam von einem Investor und der öffentlichen Hand entwickelt werden.



