Berlin

Kreuzberg ehrt erste Rabbinerin der Welt: Regina-Jonas-Straße kommt noch dieses Jahr

Nach Jahren der Verzögerung steht es fest: Die Kohlfurter Straße in Kreuzberg wird in Regina-Jonas-Straße umbenannt – zu Ehren der ersten Rabbinerin der Welt.

Das Straßenschild der Kohlfurter Straße in Kreuzberg, aufgenommen vor der Skulptur "Doppelgängeradmiral“
Das Straßenschild der Kohlfurter Straße in Kreuzberg, aufgenommen vor der Skulptur "Doppelgängeradmiral“Lilli Förter

Nach langem Hin und Her steht fest: In Berlin-Kreuzberg wird eine Straße nach der von den Nazis ermordeten Rabbinerin Regina Jonas benannt. Wie der RBB berichtet, soll die formelle Umbenennung der bisherigen Kohlfurter Straße noch in diesem Jahr erfolgen – eine Einweihung im Dezember gilt als wahrscheinlich.

Die Planungen laufen bereits seit Monaten. Eine ursprünglich für den 19. September geplante Feier war kurzfristig abgesagt worden, nachdem mehrere Widersprüche gegen die Entscheidung eingegangen waren. Diese Frist ist nun abgelaufen, Klagen wurden keine eingereicht. „Da keine Klagen gegen die Umbenennung eingegangen sind, wird die formelle Umbenennung derzeit erneut vorbereitet“, teilte das Bezirksamt mit.

Einweihung im Dezember geplant

Im nächsten Schritt sollen die Anwohnenden informiert und die Veröffentlichung im Amtsblatt vorbereitet werden. Danach werden die neuen Straßenschilder angebracht, die alten bleiben zunächst noch sichtbar. Jonas (1902–1944) gilt als erste ordinierte Rabbinerin der Welt. Bereits in ihrer Abschlussarbeit hatte sie sich mit der Frage befasst, ob Frauen das rabbinische Amt ausüben dürfen.

Die Berlinerin arbeitete später in mehreren liberalen Synagogen und im Jüdischen Krankenhaus, bevor sie 1942 nach Theresienstadt und 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde. Der Beschluss zur Umbenennung wurde bereits im Dezember 2023 gefasst und im Mai 2024 bestätigt.