Finanzen

Kontoführungsgebühren: So können Sie beim Girokonto sparen

Kostenlos sind die allermeisten Girokonten nicht mehr. Bei einem Wechsel lässt sich aber eine ganze Menge Geld sparen. Worauf man dabei achten sollte.

Laut der Stiftung Warentest sind nur zehn von insgesamt rund 660 untersuchten Girokonten „bedingungslos“ kostenfrei. 
Laut der Stiftung Warentest sind nur zehn von insgesamt rund 660 untersuchten Girokonten „bedingungslos“ kostenfrei. Fabian Sommer/dpa

Ein kostenloses Girokonto? Das gibt es kaum noch. Laut einer aktuellen Studie der Stiftung Warentest sind nur zehn von insgesamt rund 660 untersuchten Girokonten „bedingungslos“ kostenfrei. Vor fünf Jahren waren den Angaben nach noch 20 Konten ohne Wenn und Aber kostenlos, verglichen mit dem Vorjahr sank die Zahl zuletzt jedoch nicht weiter.

Die jährlichen Kontoführungsgebühren betragen dem Test zufolge zwischen null und 300 Euro. Als „akzeptabel“ bewertet die Zeitschrift Finanztest alle Konten mit Gebühren von bis zu 60 Euro. Die Zahl der Konten in diesem Segment habe sich „trotz allgemeiner Preissteigerungen“ im vergangenen Jahr nicht verändert. 73 Kontomodelle bewerteten die Testenden demnach als „fair“.

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Diese Girokonten sind komplett kostenlos

Als bedingungslos kostenlos sieht die Stiftung Warentest die zehn Konten an, bei denen nur regelmäßig Geld oder Gehalt eingehen muss, egal in welcher Höhe. „Außerdem sind alle grundlegenden Bankleistungen inklusive, wie Überweisungen, eine Karte und Kartenzahlungen“, erklärt Heike Nicodemus von der Stiftung. Bei Onlinekontoführung sind dies unter anderem das „Smartkonto“ der C24 Bank, das „Edeka-Konto“ der Edekabank, das „Standard“ der N26 oder „BestGiro“ von Santander.

Bei 17 weiteren Banken und Sparkassen sei ein kostenloses Girokonto an weitere Bedingungen geknüpft. So müsse zum Beispiel monatlich Geld in einer bestimmten Höhe eingezahlt werden. „Bei einigen reichen hier schon 700 Euro monatlich, die Frankfurter Sparkasse fordert stolze 5000 Euro Geldeingang für ein Gratis-Konto“, erklärt Nicodemus. Einige Anbieter setzten auch eine bestimmte Anzahl an Transaktionen oder eine Newsletter-Anmeldung voraus.

Eine größere Auswahl von Gratisangeboten gibt es für junge Erwachsene, die eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren. Bei den 190 getesteten Konto­modellen für junge Erwachsene war das Alter oft das entscheidende Kriterium – güns­tigs­tenfalls gelten die Vorteile bis zum Alter von 31 Jahren.

Girokonto: Güns­tiger Monats­preis kann teuer werden

Wer ein neues Konto sucht, darf nicht nur den Grund­preis als Maßstab ansetzen, warnen die Tester. Denn der Jahres­preis für die Konto­führung setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. So ist etwa der Preis für die Girocard (früher EC-Karte) zum Konto nicht immer enthalten. Auch Buchungen wie Über­weisung, Dauer­aufträge, Last- und Gutschriften sind nicht immer inklusive.

Ein Konto mit einem monatlichen Grund­preis von beispiels­weise güns­tigen 2,95 Euro kann so trotzdem rund 144 Euro im Jahr kosten, weil jede einzelne Buchung extra kostet. Dagegen kann ein monatlich um 1 Euro teureres Konto pro Jahr nur 59 Euro kosten, weil alle Buchungen inklusive sind. 

Drei wichtige Tipps zum Giro­konto

1. Verhalten über­prüfen. Sie wollen weniger für Ihr Konto bezahlen? Manchmal reicht es schon, sein Verhalten zu ändern, also das Konto anders als bisher zu nutzen.

2. Bank nach güns­tigerem Konto­modell fragen. Wenn Sie mehr als 60 Euro im Jahr für Ihr Konto zahlen, sollten Sie zunächst bei der eigenen Bank nach einem güns­tigeren Konto­modell fragen.

3. Bank wechseln. Wenn das zu keiner Ersparnis führt, hilft ein Konto­wechsel.