Nach dem Verhindern der Landung von US-Militärflugzeugen mit kolumbianischen Migranten an Bord durch die Regierung in Bogotá hat US-Präsident Donald Trump umgehend Vergeltungsmaßen angekündigt. Neben Strafzöllen habe er seine Verwaltung unter anderem angewiesen, Einreiseverbote für kolumbianischen Regierungsbeamte zu verhängen, schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Online-Plattform Truth Social. „Diese Maßnahmen sind erst der Anfang“, drohte Trump.
Zuvor hatte Kolumbiens Präsident Gustavo Petro US-Militärflugzeugen mit kolumbianischen Migranten an Bord die Landung versagt. „Ein Migrant ist kein Krimineller und sollte mit der Würde behandelt werden, die ein menschliches Wesen verdient. Deshalb habe ich die US-Militärflugzeuge, die kolumbianische Migranten transportierten, zurückschicken lassen“, hatte Petro auf der Plattform X mitgeteilt.
Er könne Migranten nicht zwingen, in einem Land zu bleiben, das sie nicht haben will, schrieb er weiter, „aber wenn dieses Land sie zurückschickt, sollte es dies mit Würde und Respekt für sie und für unser Land tun“. Kolumbien werde seine Staatsangehörigen „in zivilen Flugzeugen aufnehmen, ohne sie als Kriminelle zu behandeln.“
Un migrante no es un delincuente y debe ser tratado con la dignidad que un ser humano merece.
— Gustavo Petro (@petrogustavo) January 26, 2025
Por eso hice devolver los aviones militares estadounidenses que venían con migrantes colombianos.
No puedo hacer que los migrantes queden en un país que no los quiere; pero si ese país… https://t.co/U1MmWrNio1
Petro machte keine Angaben dazu, wann oder wie viele Militärflugzeuge mit Migranten bereits abgewiesen wurden. Ebenfalls nicht klar ist, ob Kolumbien seine eigenen Bürger rechtmäßig abweisen kann. Ein Vertreter des Präsidenten bestätigte Medienbeichten zufolge, dass die Flugzeuge abgewiesen worden sein, antwortete jedoch nicht sofort auf weitere Fragen.
Trump kündigte nun an, dass er sogenannte Notzölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Kolumbien, die in die Vereinigten Staaten eingeführt würden, verhängen lasse. In einer Woche würden die Zölle auf 50 Prozent angehoben. Außerdem habe er unter anderem ein Einreiseverbot und einen sofortigen Visaentzug für kolumbianischen Regierungsbeamte angeordnet. Es gebe zudem verstärkte Zoll- und Grenzschutzkontrollen bei allen kolumbianischen Staatsangehörigen und Gütern aus Gründen der nationalen Sicherheit.
Brasilianische Regierung beschwert sich über „entwürdigende“ Behandlung
Auch die brasilianische Regierung hatte sich in den vergangenen Tagen über die „entwürdigende“ Behandlung von Dutzenden Migranten beschwert, die aus den USA in die Stadt Belo Horizonte abgeschoben worden waren. Der Flug machte eine Zwischenlandung in der Stadt Manaus, als die Regierung von den Zuständen erfuhr. Die Migranten waren an Händen und Füßen gefesselt und die Klimaanlage des Flugzeugs defekt, wie Brasiliens Außenministerium mitteilte. Den Migranten seien daraufhin die Fesseln abgenommen und sie in einem Flugzeug der brasilianischen Luftwaffe weitertransportiert worden.

