Erziehermangel

Kita-Krise in Brandenburg: Eltern schreiben Brandbrief an Ministerin

In den Brandenburger Kitas ist der Personalmangel offenbar massiv spürbar. In Wittstock haben Stadt und Eltern nun einen offenen Brief verfasst.

Die Brandenburger Kitas haben mit massivem Personalmangel zu kämpfen.
Die Brandenburger Kitas haben mit massivem Personalmangel zu kämpfen.Caroline Seidel/dpa

Wegen Personalmangels in den Kitas hat die brandenburgische Stadt Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) lange Schließzeiten in den Sommerferien angekündigt. Proteste von Eltern mündeten nun in einer gemeinsamen Kampagne der Stadt sowie von Erziehern und Eltern. Unter dem Motto „EsIstErnst“ schickten sie einen offenen Brief an Bildungsministerin Britta Ernst (SPD).

Kernforderungen des Schreibens – das als Peitition auch online unterschrieben werden kann – sind bessere Rahmenbedingungen, ein verbesserter Personalschlüssel sowie eine Ausbildungsinitiative. „Wir wollen, dass die Politik bei der Kindertagesbetreuung handelt und nicht wie beim Lehrermangel die Zeit verschläft“, heißt es in dem Brief. Man wolle dazu „ins Gespräch kommen, um gemeinsam Veränderungen herbeizuführen.“

Personalmangel in Kitas: Neues Gesetz im Sommer 2024 geplant

Der Personalmangel in Kitas sei ein landesweites Problem, kritisierte der Geschäftsführer des Brandenburger Städte- und Gemeindebundes, Jens Graf. Mit etwa 14.000 Erziehern werde der Bedarf nicht gedeckt. „Eine Ursache hierfür ist insbesondere die Steigerung der Zahl der Kinder in den Kindertageseinrichtungen, so dass ein erheblicher personeller Mehrbedarf in den letzten Jahren entstanden ist“, sagte Graf.

Ein Gesetz zur „Verbesserung der Qualität und der Teilhabe“ soll Abhilfe schaffen. Der Gesetzentwurf sehe unter anderem eine bessere Personalbemessung im Krippenbereich vom 1. August 2024 und vom 1. August 2025 an vor, sagte die Sprecherin des Bildungsministeriums, Ulrike Grönefeld. Die zusätzlichen Personalkosten von jährlich 149 Millionen Euro bei vollständiger Umsetzung bis 2026 trage das Land.