Soziale Medien

Kanye West will rechtes Online-Netzwerk Parler übernehmen

Der US-Musiker will laut eigenen Angaben mit dem Kauf von Parler die Meinungsfreiheit sichern. Die Plattform etablierte sich insbesondere bei Trump-Anhängern.

US-Rapper Kayne West 
US-Rapper Kayne West AP/Evan Agostini

Der US-Rapper Kanye West will das rechte Online-Netzwerk Parler kaufen. „In einer Welt, in der konservative Meinungen als kontrovers gelten, müssen wir sicherstellen, dass wir das Recht haben, uns frei zu äußern“, zitierte das Unternehmen hinter Parler den Musiker am Montag in einer Mitteilung. Parler hatte sich in den vergangenen Jahren besonders bei Anhängern des früheren US-Präsidenten Donald Trump etabliert.

Zum finanziellen Umfang der geplanten Übernahme machte Parler zunächst keine Angaben. Die Transaktion soll demnach im Laufe des dritten Quartals abgeschlossen werden.

Parler profitierte von Donald Trumps Twitter-Verbot

Parler war 2018 gegründet worden und hatte massiv an Popularität gewonnen, nachdem Trump infolge des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2021 von Twitter und anderen Plattformen ausgeschlossen worden war. Das Netzwerk strebt nach eigenen Angaben danach, „die Zukunft der Meinungsfreiheit zu stärken“ und den „Kampf“ gegen „große Technologiekonzerne, eine übergriffige Regierung, Zensur und Cancel Culture“ anzuführen.

Weil Beiträge entdeckt wurden, die unter anderem zu Gewalt gegen konkrete Personen aufriefen und den Nationalsozialismus verherrlichten, war Parler zeitweise aus Apples App Store entfernt worden.

Kanye West war in seiner Nutzung bekannter Online-Netzwerke zuletzt wegen als antisemitisch eingestufter Beiträge ebenfalls eingeschränkt worden. Außerdem sorgte er mit umstrittenen Aktionen für Aufsehen, etwa als er Anfang des Monats mit einem Shirt mit der Aufschrift „White Lives Matter“ bei der Pariser Fashion Week auftrat. Der Slogan „Black Lives Matter“ war bei antirassistischen Demonstrationen in den USA berühmt geworden.

West, der sich mittlerweile Ye nennt, war in den vergangenen Tagen sowohl von Instagram als auch von Twitter zumindest vorübergehend gesperrt worden, nachdem er unter anderem mit Medienberichten zufolge antisemitischen Kommentaren für Aufsehen gesorgt hatte. Der Musiker, der mit seiner Ex-Frau Kim Kardashian vier Kinder hat, zählt zu den erfolgreichsten Rappern der Welt. Er arbeitet unter anderem auch als Modedesigner.