Im Nordwesten Irans haben Sicherheitskräfte laut Augenzeugen das Feuer auf Demonstranten eröffnet. Auch Tränengas sei gegen die Menschen eingesetzt worden. Diese gingen nach dem Tod einer Kurdin in ihrer Heimatstadt Mariwan auf die Straße, wie Augenzeugen am Sonntag weiter berichteten.
Die Demonstranten sollen bei den Protesten das Büro des Parlamentsabgeordneten der Stadt angegriffen haben. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Hengaw mit Sitz in Oslo wurden Dutzende Demonstranten verletzt. Auch Todesopfer wurden befürchtet. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Doktorandin soll getötet worden sein
Auslöser der Proteste in der Stadt war der Tod einer Doktorandin am Samstag, die nach ihrer Teilnahme an Protesten getötet worden sein soll. Staatsmedien wiesen Vorwürfe zurück, Sicherheitskräfte seien gewaltsam vorgegangen – wie bereits in den vergangenen Wochen, nachdem junge Menschen bei Protesten getötet worden waren. Seit Ausbruch der Proteste vor sieben Wochen hat der Tod von vielen jungen Menschen dazu geführt, dass Menschenmassen auch nach der traditionellen Trauerzeit von 40 Tagen auf die Straßen gehen.
Die Menschen in #Mariwan sind wütend. Sie gehen auf die Straße für #NasrinGhaderi. Viele Männer rufen #JinJiyanAzadi. Sie sind es leid, dass Ihre Töchter, Mütter und Ehefrauen getötet werden, weil sie Frauen sind und selbstbestimmt leben wollen. #IranRevolution pic.twitter.com/w6ywxR4ACa
— Düzen Tekkal (@DuezenTekkal) November 6, 2022



