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„Wie globalisieren wir die Intifada?“: Veranstaltung an FU Berlin sorgt für Diskussionen

Am Dienstag soll in einem Hörsaal der FU über eine „globalisierte Intifada“ diskutiert werden. Das steckt dahinter.

An der Freien Universität findet am Dienstag eine viel diskutierte Diskussionsveranstaltung statt.
An der Freien Universität findet am Dienstag eine viel diskutierte Diskussionsveranstaltung statt.Jens Kalaene/dpa

An der Freien Universität (FU) Berlin soll am kommenden Dienstag um 16 Uhr eine Dikussionsveranstaltung zum Thema „Wie globalisieren wir die Intifada?“ stattfinden. Auf Instagram teilte „Waffen der Kritik“, die marxistische Hochschulgruppe der Zeitung „Klasse gegen Klasse“ eine Einladung zu der Veranstaltung. 

Geladen sind Luca Bonfante, Teilnehmer des Global March to Gaza, Mo Alattar, ein palästinensischer Hafenarbeiter aus Hamburg, Elaine Toszka, Studentin an der FU und Mitglied von Waffen der Kritik, sowie Caro Vargas, Referentin des BIPOC Referats des AStA der FU.

An der FU kam es zuletzt immer wieder zu propalästinensischen Demonstrationen und Besetzungen. Im vergangenen Mai besetzten Studierende den Theaterhof und ein Gebäude der Universität. Die Polizei räumte den Campus, 79 Menschen wurden festgenommen.

Intifada ist das arabische Wort für Erhebung, bzw. Volksaufstand. Bekannt wurde der Begriff international besonders während zweier palästinensischer Aufstände gegen Israel. Die sogenannte „erste Intifada“ war zunächst von zivilem Ungehorsam geprägt, später kam es zu Gewalt. Bis 1993 wurden nach Zählung von B’Tselem 1162 Palästinenser von israelischen Kräften getötet, 160 Israelis wurden von palästinensischen Kräften getötet. 1993 endete der Konflikt mit der Schaffung der palästinensischen Autonomiebehörde.

Die zweite Intifada begann im Jahr 2000. Auf dem Tempelberg begannen heftige Proteste nachdem der Gipfel von Camp David und somit die Gründung eines palästinensischen Staats scheiterte. Mehrere palästinensische Demonstranten wurden erschossen, der Weltsicherheitsrat warf Israel den unverhältnismäßigen Einsatz von Waffengewalt vor. Im Februar 2005 wurde die zweite Intifada mit einem beidseitigen Waffenstillstand offiziell beendet.