Berlin-Deutsche Verbraucher und Unternehmen müssen sich nach Einschätzung des Ifo-Instituts auf weitere Preiserhöhungen einstellen. Der Index der Münchner Wirtschaftsforscher für die Preiserwartungen sank im Dezember nur leicht auf 44,6 Punkte, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Im November hatten sie mit 44,9 Punkten einen Rekordwert erreicht. Die Umfragewerte zögen sich durch alle Wirtschaftszweige. „Das wird bis auf die Verbraucherpreise durchschlagen“, sagte Konjunkturexperte Timo Wollmershäuser. „Die Inflation wird im Verlauf dieses Jahres nur langsam zurückgehen.“
Für die kommenden Monate erwartet das Institut, dass die Inflationsraten über vier Prozent liegen und sich gegen Ende des Jahres allmählich der Zwei-Prozent-Marke nähern. Für das Gesamtjahr rechnet das Ifo nun mit einer Inflationsrate von etwa 3,5 Prozent.
Lohnkosten treiben Inflation nicht an
Die Unternehmen geben laut Ifo die gestiegenen Kosten für Energie sowie bei der Beschaffung von Vorprodukten und Handelswaren weiter. Selbst wenn sich der Anstieg der Energiepreise in den kommenden Monaten nicht fortsetzen sollte und die Börsenpreise für Erdgas, Strom und Rohöl unverändert blieben, sorge das noch eine Weile für hohe Inflationsraten. Die Forscher verwiesen darauf, dass der Anstieg der Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr gemessen wird. So müssten die Verbraucher in diesem Jahr im Schnitt zehn Prozent mehr für Energie ausgeben.



