Bundeswehr

„In keinem Land wird die Armee so schlechtgeredet“: Pistorius verteidigt Bundeswehr zum Jubiläum

Zum 70. Jubiläum der Bundeswehr fordert Verteidigungsminister Pistorius mehr Respekt für die Truppe. Eine Reform des Wehrdienstes soll bald folgen.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD)
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD)IMAGO/Political-Moments

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich über das schlechte Image der Bundeswehr in Deutschland beklagt. Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Truppe sagte er im ZDF-„Morgenmagazin“: „Wir sind diejenigen, die nach Dänemark und nach Belgien fliegen, um Drohnen zu bekämpfen, weil wir es können und weil wir schnell verlegefähig sind.“ In keinem anderen Land würden die eigenen Streitkräfte so schlechtgeredet wie in Deutschland, so Pistorius. „Die Bundeswehr ist viel besser als ihr Ruf.“

Mit Blick auf das Jubiläum betonte der Minister die gestiegene Einsatzfähigkeit der Streitkräfte und hob die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit hervor. Deutschland müsse stolz auf die eigene Armee sein, sagte Pistorius, „gerade in einer Zeit, in der wir uns auf die Landes- und Bündnisverteidigung wieder konzentrieren müssen“.

Wehrdienst-Reform: Einigung steht bevor

Zu der erwarteten Einigung bei der Wehrdienst-Reform wollte sich der SPD-Politiker dagegen nicht äußern. „Wir haben Verabredungen getroffen, dass wir keine Wasserstandsmeldungen rausgeben. In der Beziehung bin ich echt konservativ“, so Pistorius. Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass es bald eine Lösung gebe. „Spätestens Ende der Woche“ werde die Öffentlichkeit informiert.

Das neue Wehrdienstgesetz war nach langen Verhandlungen zwischen Union und SPD Mitte Oktober im Kabinett beschlossen worden. Es soll Anfang kommenden Jahres in Kraft treten. Ziel ist eine Modernisierung der Bundeswehr-Strukturen und eine flexiblere Personalaufstellung – auch als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.