Pandemie

Immunologe: Omikron-Infektion bei doppelt Geimpften mit Booster gleichstellen

Dass Geimpfte nach Infektion nicht als geboostert gelten, sei wissenschaftlich nicht haltbar. Und in einer anderen Debatte sieht Watzl keine Eile geboten.

Der Immunologe Carsten Watzl ist der Meinung, dass drei Impfdosen mit den bisherigen Impfstoffen ausreichen.
Der Immunologe Carsten Watzl ist der Meinung, dass drei Impfdosen mit den bisherigen Impfstoffen ausreichen.Leibniz-Institut für Arbeitsforschung

Der Immunologe Carsten Watzl fordert, nachgewiesene Omikron-Infektionen rechtlich mit einer Booster-Impfung gleichzustellen. „Dass Geimpfte nach einer Infektion nicht als geboostert gelten, ist wissenschaftlich nicht haltbar“, sagte er der Augsburger Allgemeinen (Montag). Es gebe sehr gute Daten, daher sollte eine klar dokumentierte Infektion für jeden Betroffenen mit einer einzelnen Impfdosis gleichgestellt werden.

Der Wissenschaftler sieht zugleich für den Großteil der Bevölkerung keine Eile für erneute Boosterungen mit einem speziellen Omikron-Impfstoff. Der Zusatznutzen wäre, dass erneut Geboosterte eine begrenzte Zeit besser vor der Weitergabe des Virus geschützt wären. „Das ist sicher empfehlenswert, wenn man viel mit vulnerablen Gruppen Kontakt hat, wie etwa beim Pflegepersonal“, so Watzl. „Aber letztendlich geht es darum, mit dem Impfen schwere Verläufe zu verhindern. Dazu reichen die drei Impfdosen der bisherigen Impfstoffe.“