Jemen

Huthis melden: USA greifen Flüchtlingslager an, Dutzende Tote

Die jemenitische Huthi-Miliz behauptet, die USA hätten ein Gefängnis für afrikanische Migranten angegriffen. Dutzende von ihnen sollen getötet worden sein.

Menschen auf Trümmern nach US-Luftangriffen auf Jemens Hauptstadt Sanaa
Menschen auf Trümmern nach US-Luftangriffen auf Jemens Hauptstadt SanaaMohammed Huwais/AFP

Bei US-Luftangriffen auf ein Flüchtlingslager im Jemen sind nach Angaben der Huthi-Miliz mindestens 68 Menschen getötet worden. Die Leichen seien unter den Trümmern einer Einrichtung für afrikanische Migranten in Saada geborgen worden, berichtete der von den Huthis kontrollierte Sender Al-Masirah TV am Montag. Das Innenministerium der Huthis sprach demnach von „Dutzenden Toten und Verletzten“. Die Bergungsarbeiten dauerten nach Angaben des TV-Senders an.

Das US-Militär hat sich bisher nicht zu den Berichten geäußert. Stunden zuvor hatte es jedoch eine vage formulierte Erklärung abgegeben: „Um die operative Sicherheit zu wahren, haben wir die Offenlegung von Details unserer laufenden oder zukünftigen Operationen absichtlich eingeschränkt“, so das US-Militär Central Command. „Wir gehen sehr bewusst an unsere Operationen heran, aber wir werden keine Einzelheiten darüber preisgeben, was wir getan haben oder was wir tun werden.“

Seit März greifen die USA regelmäßig Ziele im Jemen an

Die USA hatten Mitte März einen massiven Militäreinsatz im Jemen begonnen, um die Angriffe der proiranischen Huthi-Miliz auf Schiffe im Roten Meer zu beenden. US-Präsident Donald Trump drohte den Huthis mit „vollständiger“ Vernichtung. Seitdem nehmen die USA fast täglich Gebiete im Jemen unter Beschuss, die von der Miliz kontrolliert werden.

Die Huthis gehören neben der im Gazastreifen herrschenden Hamas und der Hisbollah im Libanon zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten „Achse des Widerstands“. Die Hamas hatte den Krieg im Gazastreifen mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Die Huthi-Miliz verübte daraufhin regelmäßig Raketenangriffe auf Israel. Sie greift seit Beginn des Gazakrieges zudem immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen an – nach eigenen Angaben „aus Solidarität mit den Palästinensern“ im Gazastreifen.