Die frisch gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (SPD), ist schwer verletzt in ihrer Wohnung gefunden worden. Wie der WDR berichtet, soll Stalzer in der Nähe ihrer Wohnung im Stadtteil Herrentisch angegriffen und später von ihrem Sohn entdeckt worden sein. Am Abend teilte die Polizei mit, dass es „keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat“ und man von einem „familiären Hintergrund“ ausgehe. Tatort sei das Haus der SPD-Politikerin gewesen. Stalzer schwebe weiterhin in Lebensgefahr.
In ersten Berichten hieß es, dass Stalzer ihrem Sohn gesagt haben soll, dass sie von mehreren Männern auf der Straße attackiert worden sein. Ihre Kinder, 15 und 17 Jahre alt, hätten gegen 12.40 Uhr den Notruf gewählt und mitgeteilt, dass sie ihre Mutter schwer verletzt im Wohnhaus aufgefunden haben. Der 15-jährige Sohn wurde Berichten zufolge in Handschellen abgeführt. Nach Informationen des Spiegel gab es bereits im Sommer einen Fall von häuslicher Gewalt gegen Stalzer, bei dem die 17-jährige Adoptivtochter ein Messer gegen die Lokalpolitikerin eingesetzt haben soll.
Stalzer in Stichwahl zur Bürgermeisterin gewählt
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte sich entsetzt von dem Angriff. „Uns erreicht eine Nachricht über eine abscheuliche Tat aus Herdecke. Sie muss jetzt schnell aufgeklärt werden“, schrieb Merz am Dienstag in seinem offiziellen Account im Kurzbotschaftendienst X. Weiter erklärte der Kanzler: „Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen.“
Der Generalsekretär der SPD in Nordrhein-Westfalen, Frederick Cordes, zeigt sich tief betroffen. „Die Nachrichten aus Herdecke erschüttern uns. Unsere Gedanken sind bei Iris Stalzer und ihrer Familie. Unser Dank gilt allen Rettungs- und Einsatzkräften, die im Einsatz waren und sind.“
