Brandenburg

Hausverbot für Juden: Brandenburger Änderungsschneiderei sorgt für Entsetzen

Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung gegen eine Schneiderei. Doch der Inhaber weist die Vorwürfe von sich.

Die Polizei Brandenburg ermittelt gegen Inhaber einer Änderungsschneiderei wegen Volksverhetzung.
Die Polizei Brandenburg ermittelt gegen Inhaber einer Änderungsschneiderei wegen Volksverhetzung.Soeren Stache/dpa

Ein Beitrag einer Änderungsschneiderei im Brandenburgischen Kleinmachnow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) hat für Entsetzen gesorgt. Wie die Bild-Zeitung berichtete, wurde im Namen der Schneiderei am Sonntag ein Beitrag mit diesem Wortlaut abgesetzt: „Ab heute in meinem beinenbetrieb darf keine Jude eintreten nämlich wir wollen Frieden haben keine Krieg, deshalb jede Jude hat oder Israeli in meinem beidem Laden Hausverbot.“ Wenig später wurde der Beitrag gelöscht.

Der Polizeiliche Staatsschutz in Brandenburg ermittelt nun zu dem Fall. Der Inhaber leugnet gegenüber der Zeitung derweil, den Beitrag selbst veröffentlicht zu haben. „Mein Sohn hat das geschrieben. Ich habe ihn sofort angerufen, nachdem die Polizei da war, ich habe erst heute davon erfahren“, so der Inhaber.

Ermittlungen wegen Volksverhetzung gegen Änderungsschneiderei

Sein Sohn betreibt offenbar ebenfalls eine Änderungsschneiderei in Calau (Oberspreewald-Lausitz). Auf Anfrage der Zeitung gab er an, dass der Facebook-Account gehackt wurde.

Die Brandenburger Polizei nimmt derweil Ermittlungen wegen des Verdachts auf Volksverhetzung auf. Ob sich diese gegen den Vater oder den Sohn richten, ist jedoch „aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes“ nicht bekannt. „Mit der Person, die den Text nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei verfasst und veröffentlicht haben soll, soll im weiteren Verlauf eine sogenannte Gefährderansprache durchgeführt werden“, so die Polizeisprecherin zudem.

Im April sorgte eine rassistische und antisemitische Anzeige eines Dachdeckers in Sachsen für bundesweites Aufsehen. Der Betrieb suchte ab 2026 Auszubildende, „ABER keine Hakennasen, Bimbos oder Zeppelträger“, war in der Anzeige zu lesen. Die Anzeige wurde im regionalen Amtsblatt veröffentlicht, die Stadt Sebnitz distanzierte sich. Der Verlag, in dem das Amtsblatt erschien, kündigte schließlich einem Mitarbeiter.