Kultur

Böhmermann-Ausstellung im Fokus: Haus der Kulturen sagt Chefket-Konzert ab

Das HKW hat das Konzert von Rapper Chefket abgesagt. Grund sind Antisemitismus-Vorwürfe im Umfeld von Jan Böhmermanns Ausstellung.

Entertainer und Satiriker Jan Böhmermann
Entertainer und Satiriker Jan Böhmermannwww.imago-images.de

Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) hat das für den 7. Oktober geplante Konzert des Rappers Chefket abgesagt. Grund seien Einsprüche, insbesondere aus jüdischen Kreisen, die man sehr ernst nehme. Am zweiten Jahrestag des Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023 solle keine Veranstaltung Zweifel an der klaren Haltung des Hauses und von Jan Böhmermann gegen Antisemitismus aufkommen lassen, heißt es in der Erklärung.

Gleichzeitig betont das HKW seine Sorge über den zunehmenden Antisemitismus und rassistisch motivierte Gewalt in Deutschland. Man halte künstlerischen Austausch jedoch weiterhin für unverzichtbar und wolle einen offenen Dialog fördern, in dem viele Standpunkte gleichzeitig und respektvoll Gehör finden können.

Böhmermann reagiert auf Weimer-Vorwurf

Der TV-Moderator und Satiriker Jan Böhmermann wies bei einer Pressekonferenz den Vorwurf von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer zurück, mit der Ausstellung Antisemitismus eine Bühne zu bieten. „Wenn hier das Existenzrecht Israels geleugnet wird oder der Holocaust, dann schnappe ich mir Wolfram Weimer, hake mich ein und boxe die von der Bühne“, sagte der 44-Jährige. Das sei für ihn selbstverständlich.

Die gut dreiwöchige Ausstellung trägt den Titel „Die Möglichkeit der Unvernunft“ und befasst sich laut Böhmermann mit „unserer Zeit und was wir für real halten“. Unvernunft sei nicht immer etwas Schlechtes, genauso wenig wie Vernunft immer gut.