Fernsehen

Australischer Austauschstudent? Aussage zu Gruppenvergewaltigung bei „Hart aber Fair“ irritiert

Moderator Louis Klamroth sorgt mit einer Aussage zu Gruppenvergewaltigungen in Deutschland für Irritation.

Louis Klamroth moderiert die Sendung „Hart aber fair“ seit zwei Jahren.
Louis Klamroth moderiert die Sendung „Hart aber fair“ seit zwei Jahren.WDR/Julia Sellmann

Eine Aussage des Moderators Louis Klamroth bei der Sendung „Hart aber fair“ am Montagabend hat in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt. Am Montagabend diskutierte Klamroth gemeinsam mit Thorsten Frei (CDU), Matthias Miersch (SPD), Beatrix von Storch (AfD), Amira Mohamed Ali (BSW), Isabel Schayani und Albrecht von Lucke. 

In der Debatte behauptete die AfD-Politikerin „Wir haben zwei Gruppenvergewaltigungen am Tag, wir haben 10 normale Vergewaltigungen pro Tag und wir haben 131 Gewaltdelikte pro Tag in den letzten sechs Jahren gehabt im Schnitt durch Zuwanderer, in erster Linie von Syrern, von Afghanen und von Irakis“.

Dabei schritt Klamroth ein. Es gebe in der Tat um die 700 Vergewaltigungen mit mehr als einem Tatverdächtigen im Jahr. 50 Prozent der Tatverdächtigen hätten keine deutsche Staatsangehörigkeit. Allerdings würde die genaue Herkunft nicht erfasst. „Das können Flüchtlinge sein, das könnte aber auch ein australischer Austauschstudent sein, so Klamroth“.

Dieser Satz stieß in den sozialen Medien nun auf heftige Kritik. Nutzer kritisierten seine Aussage als „brandgefährlich“ und warfen ihm vor, das Publikum zu täuschen.

Die Zahl der Sexualstraftaten stieg im vergangenen Jahr tatsächlich an. In Berlin zählte die Polizei insgesamt 7475 „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“. In diese Rubrik fallen unter anderem Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen. Von den im vergangenen Jahr ermittelten 754 Tatverdächtigen hatten 373 mutmaßliche Vergewaltiger keine deutsche Staatsbürgerschaft. Gleiches gilt für den Straftatbestand sexuelle Belästigung: 701 Verdächtige wurden ermittelt, von denen 353 keinen deutschen Pass haben. Zu den genauen Staatsangehörigkeiten werden jedoch keine Angaben gemacht.