An der Kinderplansche in Treptow ist es ab Freitag, den 29. Juli, allen erlaubt sich oben ohne aufzuhalten. Laut dem rbb hat der Bezirk und die Plansche die Hausordnung dementsprechend geändert.
Jetzt steht auf der Homepage des Bezirks: „Der Aufenthalt im Planschbecken ist ausschließlich in handelsüblicher Badebekleidung erlaubt. Die Badebekleidung muss die primären Geschlechtsorgane vollständig bedecken. Das gilt für alle Geschlechter.“ Frauen werden dort also wie Männer behandelt und umgedreht. Alle Geschlechter haben die gleichen Rechte.
Der Grund für die Änderung ist der Kampf für die Gleichbehandlung der Geschlechter. In diesem Fall ausgetragen von Gabrielle Lebreton, die einen vor einem Jahr einen unangenehmen Vorfall erlebte. Und daraufhin breite Solidarität erfuhr.
Gabrielle Lebreton: Klage wegen Diskriminierung
Ein Blick zurück: Es ist ziemlich genau ein Jahr her, da sonnte sich Gabrielle Lebreton in der Plansche. Sie trug kein Oberteil. Zuerst tauchte der Sicherheitsdienst auf und bat sie, ein T-Shirt anzuziehen. Als sie das ablehnte, schritt damals die Polizei ein. Mit dem Argument: Ihre nackten Brüste würden stören, sie verstoße damit gegen die Hausordnung. Für die Berliner Zeitung schrieb Lebreton damals ein Gedächtnisprotokoll des Vorfalls auf.
Auf den Vorfall reagierten viele Berlinerinnen empört und zogen im Juli zogen bei einer Demonstration durch die Stadt - einige „oben ohne.“ Lebreton selbst reichte im Januar eine Klage nach dem Berliner Antidiskriminierungsgesetz (LADG) ein. Eine Entscheidung steht nach Angaben des rbb noch aus. Ein Ziel hat sie schon erreicht: Die Hausordnung wurde geändert.
Bis zum Freitag, den 29. Juli ist der Wasserspielplatz noch wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Wenn er wieder öffnet, sollen auch die neuen Bekleidungsregeln gelten.



