Hochwasser

„Geh du mal arbeiten“: Reiner Haseloff beschimpft wütenden Anwohner im Hochwassergebiet Südharz

Beim Besuch im Hochwassergebiet werden Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und Kanzler Olaf Scholz provoziert. Haseloff schimpft zurück.

 Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hat nach einer Provokation im Hochwassergebiet ebenfalls geschimpft.     
Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hat nach einer Provokation im Hochwassergebiet ebenfalls geschimpft. Jan Woitas/dpa

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ist wegen einer Äußerung bei einem Besuch im Hochwassergebiet Südharz in die Kritik geraten. Auf einem Video, das am Freitag im Netz kursierte, reagierte Haseloff bei einem gemeinsamen Ortsbesuch mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag im Landkreis Mansfeld-Südharz auf einen Pöbler mit den Worten „Ja, geh du mal arbeiten!“.

Auch Buh-Rufe und Beschimpfungen wie „Volksverräter“ oder „Hau ab“ waren bei dem Besuch von Scholz, Haseloff und Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in der Hochwasserregion an der Helme zu hören.

Linke kritisieren Haseloffs Verhalten als „unwürdig und ignorant“

Haseloffs Äußerung stieß bei anderen Parteien auf Kritik. Die Chefin der Linksfraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Eva von Angern, nannte die Worte des Ministerpräsidenten „absolut unwürdig und ignorant“. Während die Menschen im Hochwassergebiet Angst um ihr Hab und Gut hätten, „gibt Reiner Haseloff niveaulose Sprüche ab“, schrieb von Angern im Kurzbotschaftendienst X (ehemals Twitter).

Ein Regierungssprecher sagte dem Mitteldeutschen Rundfunk Sachsen-Anhalt, die Äußerung des Ministerpräsidenten sei eine „konstruktive Aufforderung“ gewesen, bei der Deichverteidigung oder dem Befüllen von Sandsäcken mitzuhelfen.