Naturkatastrophe

Gefängnismeuterei nach Erdbeben in Syrien: 20 mutmaßliche IS-Kämpfer geflohen

In einem Militärgefängnis nahe der Grenze zur Türkei hat es nach dem heftigen Erdbeben einen Aufstand gegeben. Mehrere Häftlinge konnten ausbrechen.

Mehr als 170 Menschen sind bei Erdbeben im Südosten der Türkei und im Nordosten Syriens ums Leben gekommen. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört – wie in der syrischen Stadt Azmarin.
Mehr als 170 Menschen sind bei Erdbeben im Südosten der Türkei und im Nordosten Syriens ums Leben gekommen. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört – wie in der syrischen Stadt Azmarin.: Ghaith Alsayed/AP

Nach dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind bei einer Gefängnismeuterei in Syrien 20 mutmaßliche Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) entkommen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montagabend aus dem Militärgefängnis von Rajo nahe der Grenze zur Türkei. „Nach dem Erdbeben, von dem auch Rajo betroffen war, haben die Gefangenen einen Aufstand gestartet und Teile des Gefängnisses unter ihre Kontrolle gebracht.“

Rund 20 Insassen seien während der Meuterei geflohen, hieß es weiter. „Wir glauben, dass es sich um IS-Kämpfer handelt.“ In dem Militärgefängnis von Rajo werden etwa 2000 Häftlinge festgehalten, rund 1300 von ihnen sind mutmaßliche IS-Kämpfer. Zudem werden dort kurdische Kämpfer festgehalten.

Das Erdbeben der Stärke 7,8 hatte am frühen Montagmorgen das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Tausende Menschen verloren ihr Leben. In der Nacht zum Dienstag wurde überall fieberhaft nach Überlebenden gesucht. Die Opferzahl droht weiter zu steigen.