US-Präsident Donald Trump rechnet damit, dass die im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln Anfang nächster Woche freikommen. Man freue sich darauf, die Geiseln bei ihren Familien willkommen zu heißen. „Das wird Anfang nächster Woche geschehen. Wir hoffen, dass es Montag oder Dienstag sein wird“, sagte er bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung seines Kabinetts in Washington. Er selbst werde in den kommenden Tagen in die Region reisen.
Israel hatte zuvor die Vereinbarung mit der Hamas für einen Waffenstillstand im Gazastreifen unterzeichnet. Die endgültige Version des Abkommens „zur Freilassung aller Geiseln“ sei am Donnerstagmorgen „von allen Parteien“ in Ägypten unterzeichnet worden, sagte eine israelische Regierungssprecherin.
Israels Regierung sollte –etwas später als ursprünglich angekündigt – am Abend zusammenkommen, um über die Punkte der Einigung zu beraten und diese offiziell abzusegnen. Das berichtete die Times of Israel unter Berufung auf das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Sobald das Kabinett grünes Licht gibt, beginnt nach Angaben der israelischen Regierung ein vereinbarter 72-Stunden-Zeitraum, in dem die israelischen Geiseln übergeben und die palästinensischen Häftlinge freigelassen werden sollen.
Nach israelischen Angaben soll die Waffenruhe binnen 24 Stunden nach der formellen Zustimmung durch das Kabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Kraft treten.
Worauf einigsten sich die Parteien in Scharm el-Scheich?
Gemäß der in der Nacht erzielten Einigung sollen nach Angaben aus Hamas-Kreisen in einer ersten Phase der Waffenruhe 20 lebende Geiseln freigelassen werden. Zwei Jahre nach dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 haben die Islamisten noch immer 47 Geiseln im Gazastreifen in ihrer Gewalt. 25 von ihnen sind nach israelischen Angaben tot.
Im Gegenzug sollen fast 2000 Palästinenser aus israelischer Haft entlassen werden. 250 von ihnen verbüßen nach Angaben aus Hamas-Kreisen lebenslange Haftstrafen, 1700 wurden seit dem Beginn des Gaza-Krieges festgenommen. Außerdem umfasst der Plan einen Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen und sieht Hilfslieferungen vor. (mit AFP)

