Wirtschaft

Galeria Karstadt Kaufhof: Insolvenzverfahren eröffnet

Während Galeria Karstadt Kaufhof mit möglichen Kaufinteressenten verhandelt, ist das Insolvenzverfahren nun offiziell eröffnet.

 Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet.  
Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet. Jan Woitas/dpa

Das Amtsgericht Essen hat für das angeschlagene Unternehmen Galeria Karstadt Kaufhof am Montag das Regelinsolvenzverfahren eröffnet. Damit können nun die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof beim Insolvenzverwalter anmelden, heißt es in einer Mitteilung des Gerichts. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Stefan Denkhaus bestimmt, der bisher nur als vorläufiger Verwalter eingesetzt war.

Die Gespräche mit einem möglichen neuen Eigentümer für das Unternehmen laufen bereits. Die verbindliche Angebotsfrist war vor einer Woche abgelaufen. Denkhaus hatte mitgeteilt, dass es vier Bieter gibt. Mit zweien solle final verhandelt werden. „Beide Interessenten verfügen über große Erfahrungen im deutschen Einzelhandel und verfügen auch über die für das anstehende Investment erforderlichen Mittel“, hatte Denkhaus gesagt. Die Namen der möglichen Investoren nannte er nicht.

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Mit der Eröffnung des Verfahrens übernimmt Denkhaus die Geschäfte von Galeria. Er will den Verkauf noch im Laufe des Aprils abschließen. Die letzte Entscheidung über eine Übernahme durch einen neuen Eigentümer trifft die Gläubigerversammlung. Diese wird laut Bekanntmachung am 28. Mai in der Messe Essen zusammenkommen, um über den von Denkhaus erstellten Insolvenzplan abzustimmen.

Galeria Karstadt Kaufhof: Es gibt nur noch 92 Filialen deutschlandweit

Galeria hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Essen gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Die Zahl der Filialen der Warenhauskette hat sich in diesem Zeitraum halbiert, aktuell gibt es noch 92. Wie viele übrig bleiben, ist noch offen. Nach Angaben von Denkhaus soll es um eine Übernahme von mindestens 60 plus X Filialen gehen. „Wie groß dieses X ist, wissen wir heute noch nicht“, sagte er in der vergangenen Woche.

Wenn nach dem Verkauf 60 Filialen erhalten blieben, würde etwa jede dritte schließen. Viele der insgesamt 12.800 Beschäftigten müssen deshalb um ihren Arbeitsplatz bangen. „Wir versuchen, das bestmögliche Filialnetz zu erhalten und kämpfen wirklich um jede Filiale“, sagte Denkhaus. Die Anzahl der verbleibenden Galeria-Standorte sei demnach vor allem von den zurzeit noch andauernden Verhandlungen mit den Vermietern abhängig.