Die liebste Freizeitbeschäftigung der Deutschen ist das Surfen im Internet. Das ist das Ergebnis des diesjährigen Freizeitmonitors, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Fast jeder Befragte (97 Prozent) ist demnach mindestens einmal in der Woche online.
Mediale Berieselung in den eigenen vier Wänden steht der Erhebung zufolge besonders hoch im Kurs. Viele gaben zudem an, sie beschäftigten sich häufig mit Fernsehen (84 Prozent) oder mit dem Spielen und Chatten am Smartphone (78 Prozent). Auch Radio hören (71 Prozent) findet sich unter den Top 10 der häufigsten Freizeitaktivitäten.
Nur wenige der häufigsten Freizeitbeschäftigungen der Menschen hierzulande finden derweil draußen statt. In die Top 20 des Zeitvertreibs schafften es gerade so „unterwegs telefonieren“, „Spazieren gehen“ und „in der Natur aufhalten“. Bei jedem Zweiten sind zudem Aktivitäten für die eigene Gesundheit beliebt.
- Internet nutzen
- Fernsehen
- Musik hören
- Mit Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone spielen und surfen
- E-Mails lesen/schreiben
- Radio hören
- Seinen Gedanken nachgehen
- Social Media nutzen
- Backen oder kochen
- Über wichtige Dinge reden
- Gemeinsame Zeit mit dem Partner verbringen
- Telefonieren von zu Hause aus
- Faulenzen, Nichtstun, chillen
- Kaffee trinken/ Kuchen essen
- Ausschlafen
- Mobil telefonieren/unterwegs
- Streamingangebote nutzen
- Spazieren gehen
- In der Natur aufhalten
- Etwas für die eigene Gesundheit tun
- YouTube-Videos schauen
Für den seit dem Jahr 1982 erhobenen „Freizeit-Monitor“ wurden im Juli und August 2024 über 3000 Menschen in Deutschland im Alter von 18 bis 74 Jahren repräsentativ zu ihrem Freizeitverhalten befragt. Mehr als 100 mögliche Aktivitäten wurden abgefragt.
Freizeitverhalten: Wohin geht der Trend?
Im Zehnjahresvergleich zeigt sich im Freizeitmonitor eine Zunahme von Tagesausflügen und Wochenendfahrten. Immer wieder werden auch Besuche in Restaurants und von Flohmärkten sowie ehrenamtliche Tätigkeiten genannt. Leicht rückläufig sind dagegen Freizeitbeschäftigungen wie sogenanntes Cruisen mit dem Auto, Vereinsaktivitäten und der regelmäßige Besuch von Gottesdiensten, Kneipen oder Einkaufszentren. Am stärksten zugenommen haben demnach das Chatten, Surfen und Spielen zu Hause am Handy, am meisten abgenommen hat das klassische Telefonieren daheim.
Im Vergleich der letzten zehn Jahre zeige sich zudem ein deutlicher Trend hin zu einem gesundheitsbewussteren Lebensstil. Spazieren oder andere sportliche Aktivitäten sind für viele Bürger zu festen Bestandteilen der Freizeit geworden. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung und dem damit verbundenen langen Sitzen vor Bildschirmen ist den Autoren zufolge immer mehr Menschen ein Kontrastprogramm in der Freizeit wichtig.
Ulrich Reinhardt, Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen, sieht insgesamt ein verändertes Verständnis von Freizeit – „weg von traditionellen Formen der Beschäftigung hin zu individuelleren, oft digital geprägten Erfahrungen“. „Viele Bürger meiden Aktivitäten, die entweder mit festen Verpflichtungen oder sozialen Normen verbunden sind“, erklärt er. (mit AFP)


