Panorama

Jahrzehnte nach Karriereende: Berliner Schwimm-Ikone van Almsick ringt weiter mit Essstörung

Franziska van Almsick spricht offen über ihre Essstörung, auch 21 Jahre nach ihrem Karriereende. Sie beschreibt, wie sehr das Thema ihr Leben bis heute prägt.

Franziska van Almsick geht offen mit ihrer Essstörung um.
Franziska van Almsick geht offen mit ihrer Essstörung um.Daniel Reinhardt/dpa

Die Schwimmlegende Franziska van Almsick kämpft noch immer mit den Folgen ihrer Essstörung. In der Gala erklärte die 47-Jährige, dass belastende Situationen sie bis heute dazu bringen können, weniger zu essen oder ständig über ihre Ernährung nachzudenken – ein Muster, das bereits in ihrer aktiven Zeit entstand, als sie das Gefühl hatte, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren.

Van Almsick holte mit gerade mal 14 Jahren bei Olympia 1992 Silber über 200 Meter Freistil – die erste von insgesamt zehn Olympia-Medaillen. Sie wurde damit zu einem der ersten weiblichen Sportidole der Zeit der Wiedervereinigung. Mit 26 Jahren beendete sie ihre Sportkarriere. Heute lebt sie mit ihrem Partner und ihren zwei Söhnen in Heidelberg.

Van Almsick kennt ihren Körper gut

„Heute ist die Störung so etwas wie ein Warnsignal für mich: Wenn das mit dem Essen nicht mehr so gut klappt und wenn ich merke, dass ich das nicht im Griff habe, dann muss ich ein bisschen auf die Bremse treten und mehr an mich denken und gucken, dass ich wieder in die Spur komme“, sagte sie. „Ich versuche, dem Ganzen etwas Gutes abzugewinnen.“ Im Jahr 2000 verpasste die Boulevardpresse van Almsick nach einem sportlichen Misserfolg den Spottnamen „Franzi van Speck“.