Anderthalb Monate vor Silvester meldet sich Berlins Landesbranddirektor Karsten Homrighausen mit einem deutlichen Appell: Er will private Feuerwerke in der Hauptstadt komplett verbieten. „Ich bin der Auffassung, dass Feuerwerk auch an den letzten zwei Tagen des Jahres in sachkundige Hände gehört“, sagte er der Berliner Morgenpost. Nur Profis sollten Raketen zünden dürfen – nicht jeder, der alt genug ist, um sie zu kaufen. Als Vorbild nennt der Feuerwehrchef internationale Metropolen wie New York oder Sydney, wo zentrale Feuerwerke ausreichen, um das neue Jahr zu feiern.
In Deutschland hingegen dürfen an Silvester Feuerwerkskörper der Kategorie F2 auch von Laien gezündet werden – eine Regelung, die Homrighausen scharf kritisiert. „Bloß an zwei Tagen des Jahres, da reicht das Alter – das ist Wahnsinn“, sagte er. Jedes Jahr führe der unkontrollierte Umgang mit Böllern und Raketen zu schweren Unfällen und Bränden. Erst zum Jahreswechsel 2024/2025 sei in Berlin-Schöneberg durch eine Kugelbombe großer Schaden entstanden, mehrere Häuser wurden beschädigt.
„Hunderte Brände und Verletzte – jedes Jahr dasselbe Bild“
Laut Homrighausen sei die Bilanz nach jedem Jahreswechsel erschreckend: Hunderte Brände, Verletzungen bis hin zu abgetrennten Gliedmaßen und hohe Sachschäden. „Das ist kein Spaß mehr, sondern eine Gefahr für Leib und Leben“, so der Feuerwehrchef. Um die Situation zu entschärfen, schlägt er zentrale Feuerwerkszonen auf Bezirksebene vor. Dort könnten Pyrotechniker professionelle Shows veranstalten, während die Polizei illegale Böller und Brandsätze besser kontrollieren könne.
