Treptow-Köpenick

Versuchter Kindesentzug in Johannisthal: Polizei nimmt 18-Jährigen fest

In Berlin-Johannisthal hat ein 18-Jähriger versucht, einer Mutter ihr Kind zu entreißen. Passanten griffen ein – die Polizei nahm den Mann fest.

Ein Polizeiauto mit eingeschaltetem Blaulicht steht an einer Unfallstelle. (zu dpa: «Protestgruppen zünden Pyrotechnik in Berlin-Kreuzberg»)
Ein Polizeiauto mit eingeschaltetem Blaulicht steht an einer Unfallstelle. (zu dpa: «Protestgruppen zünden Pyrotechnik in Berlin-Kreuzberg»)Karl-Josef Hildenbrand

Schreckmoment in Berlin-Johannisthal: Ein 18-Jähriger soll am Dienstag versucht haben, einer jungen Mutter ihr zweijähriges Kind zu entreißen. Wie die Polizei mitteilte, war die 29-Jährige am frühen Nachmittag mit ihrem Sohn im Ortsteil von Treptow-Köpenick unterwegs, als der Mann plötzlich das Gespräch mit ihr suchte. Zunächst habe er den Jungen angesprochen – dann völlig überraschend auf den Arm genommen und sei mit ihm davongerannt. Die Mutter rannte sofort hinterher.

Als sie den Tatverdächtigen einholte, kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Der Mann habe die Frau gegen eine Wand gedrückt, ihr ins Gesicht geschlagen und sich geweigert, ihr das Kind zurückzugeben. Erst als mehrere Passanten auf die Situation aufmerksam wurden und die beiden ansprachen, gelang es der Mutter, ihren Sohn wieder an sich zu nehmen. Das Kleinkind blieb unverletzt, stand laut Polizei aber unter Schock.

Polizei nimmt 18-Jährigen fest

Kurz darauf traf eine zufällig vorbeifahrende Streife der Bundespolizei ein. Die Beamten nahmen den mutmaßlichen Angreifer fest und übergaben ihn an die Berliner Polizei. Aufgrund seines auffälligen Verhaltens wurde der 18-Jährige im Anschluss in ein Krankenhaus gebracht, wo er psychiatrisch untersucht wird. Gegen ihn wird nun wegen Körperverletzung und versuchter Freiheitsberaubung ermittelt.

Die 29-jährige Mutter erlitt mehrere Prellungen im Gesicht und musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Zeugen berichteten laut Polizei, der Mann habe während der Tat verwirrt gewirkt. Die Ermittler prüfen jetzt, ob eine psychische Erkrankung oder andere Hintergründe eine Rolle gespielt haben könnten. Die Polizei sucht weitere Zeuginnen und Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben.