Das EU-Parlament will am Dienstag neue EU-weite Regeln für Führerscheine beschließen. Die Reform soll die Verkehrssicherheit erhöhen und den Führerschein ins digitale Zeitalter bringen.
Ein Kernpunkt ist die EU-weite Durchsetzung von Fahrverboten. Wer seinen Führerschein in einem EU-Land verliert, darf künftig auch in seiner Heimat nicht mehr fahren. Die Mitgliedsstaaten müssen einander über Führerscheinentzüge informieren.
Geplant: Führerschein auf dem Handy
Bis spätestens 2030 soll zudem ein digitaler Führerschein eingeführt werden, der über das Smartphone zugänglich ist. Der physische Führerschein bleibt auf Wunsch weiter möglich. Beide Varianten sind dann EU-weit gültig.
Auch die Fahrausbildung wird reformiert: Fahrschüler müssen künftig für Gefahren wie den toten Winkel, Handynutzung am Steuer und den Schutz gefährdeter Verkehrsteilnehmer sensibilisiert werden. Fahranfänger erhalten eine mindestens zweijährige Probezeit mit strengeren Regeln. Begleitetes Fahren soll ab 17 Jahren in der gesamten EU möglich sein.
LKW-Fahrer jünger
Das Mindestalter für Berufskraftfahrer wird gesenkt: den Lkw-Führerschein gibt es bei entsprechender Qualifikation schon ab 18, den für Busse ab 21 Jahren. Zudem wird die Führerscheinklasse B um Wohnmobile bis 4,25 Tonnen erweitert, wenn eine zusätzliche Fahrsicherheitsschulung absolviert wird.
Auf verpflichtende Gesundheitschecks für ältere Autofahrer konnten sich die EU-Staaten nicht einigen. Hier bleibt es bei nationalen Regelungen.
Die Mitgliedsländer haben nun drei Jahre Zeit, die neuen Vorgaben in nationales Recht umzusetzen. Für die Vorbereitung der praktischen Umsetzung ist ein weiteres Jahr vorgesehen.
