Vorwürfe aus Brüssel

EU eröffnet Kartellverfahren gegen Deutsche Börse

Die EU-Kommission hat eine Untersuchung gegen die Deutsche Börse eingeleitet. Was sind die Vorwürfe?

Flaggen der Europäischen Union wehen vor dem Gebäude der EU-Kommission.
Flaggen der Europäischen Union wehen vor dem Gebäude der EU-Kommission.Virginia Mayo/AP

Die EU-Kommission hat eine Kartelluntersuchung gegen die Börsenunternehmen Deutsche Börse und Nasdaq eingeleitet. Grund sind laut einer Mitteilung der Kommission Vorwürfe einer wettbewerbswidrigen Absprache zwischen beiden Unternehmen beim Börsenhandel, der Notierung und Abwicklung von Finanzderivaten. Die Nasdaq und die Deutsche Börse sind Finanzdienstleister, die große Börsen für Finanzderivate betreiben.

Die Kommission befürchte, dass Deutsche Börse und Nasdaq Vereinbarungen getroffen hätten, nicht miteinander in Konkurrenz zu treten. Sollten sich die Vermutungen bestätigen, könnte dieses Verhalten gegen die EU-Wettbewerbsvorschriften verstoßen, heißt es in der Mitteilung weiter. Demnach sind Kartelle und wettbewerbsbeschränkende Geschäftspraktiken verboten.

Ermittlungen gegen Deutsche Börse bereits seit letztem Herbst

Die Untersuchung sei Teil der Bemühungen der Kommission, einen „fairen und offenen Binnenmarkt sowie eine vollständig integrierte Kapitalmarktunion zu gewährleisten“, sagte EU-Vizekommissarin Teresa Ribera.

Die EU-Wettbewerbshüter ermitteln seit Herbst letzten Jahres gegen die Deutsche Börse. In diesem Zusammenhang gab es auch Razzien bei dem Finanzdienstleister. Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohen dem Unternehmen Strafen in Höhe von bis zu zehn Prozent seines weltweiten Jahresumsatzes. (mit AFP)