Eurovision Song Contest

ESC-Finale in Basel: Proteste gegen Israel und Spekulationen um Céline Dion

Die größte Musikshow der Welt läuft. Vor und während der Bühnenshow gab es Demonstrationen gegen Israel. Und wie reagierte das Publikum beim Auftritt von Yuval Raphael?

Yuval Raphael aus Israel singt „New Day Will Rise“ bei der Eröffnung des Finales des 69. Eurovision Song Contest (ESC 2025).
Yuval Raphael aus Israel singt „New Day Will Rise“ bei der Eröffnung des Finales des 69. Eurovision Song Contest (ESC 2025).: Jens Büttner/dpa

In Basel ist der Eurovision Song Contest (ESC) mit einem Bühnenspektakel angelaufen. Dabei wird der größte Musikwettbewerb der Welt auch in diesem Jahr von Kritik an der Teilnahme Israels begleitet.

Die Proteste richten sich gegen das Vorgehen Israels im Gazastreifen. Dazu versammelten sich mehrere hundert Demonstranten im Baseler Stadtzentrum. Sie trugen verschiedene Banner mit Aufschriften wie „Singen, während Gaza brennt“ oder „Freiheit für Eure Vision - Vereinigt für Palästina“ (Liberate Your Vision - United for Palestine) oder „Dem Völkermord keine Bühne geben“ (No Stage for Genocide). In Sprechchören riefen die Demonstranten: „Schande über Euch“ (Shame on You), „Freiheit für Palästina“ (Free Palestine) und „Boykottiert Israel, boykottiert Basel“.

Hunderte Menschen demonstrieren in Basel gegen Israel

Ein Polizeisprecher sprach am späten Abend von mindestens 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. „Das ist jetzt kurzfristig bewilligt worden.“ Baseler Medien berichteten von bis zu 1000 Menschen, die zur Demonstration gehörten. Einige Menschen zündeten Fackeln mit buntem Rauch. Die Polizei bildete Absperrungen, setzte Pfefferspray ein und drohte zeitweise den Einsatz eines Wasserwerfers an. Anschließend wurde die Personalien zahlreicher Demonstranten kontrolliert.

In diesem Jahr schickt Israel Yuval Raphael auf die Bühne, eine Überlebende des Hamas-Massakers vom 7. Oktober. Sie überlebte diese Anschläge als Besucherin des Nova-Musikfestivals, stundenlang versteckt unter Leichen. Mit ihrem Lied „New Day Will Rise“ zog sie am Donnerstagabend ins Finale ein. Einige Wettanbieter sehen sie unter den Top 5. Als ihre Teilnahme während der Finalshow am Abend angekündigt wurde, soll der Ton des Publikums heruntergeregelt worden sein, damit man vereinzelte Buhrufe nicht hört. Begleitet wurde ihre Teilnahme von Boykottaufrufen. Schon im vergangenen Jahr hatten Proteste gegen Israels Teilnahme den ESC in Malmö überschattet.

Als die 24-Jährige dann ihr Lied auf Englisch, Französisch und Hebräisch gegen 21.30 Uhr sang, wurde sie laut den TV-Bildern mit tosendem Applaus gefeiert. Videos in den sozialen Medien zeigen aber auch das, was im Fernsehen nicht gezeigt wurde: Palästinensische Flaggen wurden geschwenkt und es gab Buhrufe.

ESC-Finale in Basel: Tritt Céline Dion auf?

Spekuliert wurde bis zuletzt, ob Musik-Superstar Céline Dion in Basel auf der Bühne stehen würde. Es hatte mal Signale in die eine, mal in die andere Richtung gegeben. Dion leidet am Stiff-Person-Syndrom mit schweren Muskelkrämpfen. Ob sie verreisen oder auftreten kann, hängt jeweils von ihrer Tagesform ab. 1988 hatte sie für die Schweiz den ESC gewonnen. 

Wie die Bild-Zeitung im Laufe des Abends er aus dem unmittelbaren Umfeld der ESC-Planer erfuhr, soll die kanadische Sängerin nicht live in der St. Jakobshalle sein. Fans vor Ort hoffen nun, dass sie auf einer Party im St.-Jakob-Park neben der Halle auftritt.

Bei der Show selbst treten 26 Musikbeiträge gegen einander an. Bei Buchmachern ist er schwedische Beitrag Kaj mit dem Song „Bara bada bastu“ besonders weit vorne. Deutschland ist mit Abor & Tynna und dem Song „Baller“ auf der Startnummer 16 vertreten. Als Kommentator für das deutsche Fernsehen führt 2025 erneut Thorsten Schorn durch den Final-Abend.

Zuschauerinnen und Zuschauer können per Anruf, SMS und mit einer App (mit)abstimmen. Die Siegerin oder der Sieger wird erst gegen 1 Uhr Sonntagfrüh feststehen.