Sexismus

Ersti-Eklat: Studierende zu sexuellen Übergriffen aufgerufen

Aufruhr an der Uni Bielefeld: In einem Laufzettel für einen Kneipenabend stellten die Veranstalter den Erstsemester-Studenten fragwürdige Aufgaben.

Junge Leute beim Feiern.
Junge Leute beim Feiern.imago

An der Universität in Bielefeld hat die erste Semesterwoche mit einem Sexismus-Skandal begonnen. Für die Erstsemester-Studierenden beginnt die Uni-Zeit oft mit Partys, lustigen Spielen zum Kennenlernen und Alkohol. Dass es dabei nicht immer ganz anständig zugeht, versteht sich von selbst. Doch bei einem Party-Spiel haben die Organisatoren der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften wohl etwas über die Stränge geschlagen. In einem Laufzettel für einen Kneipenabend rufen sie zu sexuellen Übergriffen auf. 

Für die Erledigung der insgesamt 17 Aufgaben auf dem Zettel sollten die Studierenden Punkte sammeln. Unter anderem hieß es darauf: „Kneife 5 Männern in den Arsch (Frauen)“; „gib 5 Frauen einen Klaps auf den Hintern (Männer)“; „zieh Deine Hose aus und trage sie einen Stationsweg (auf dem Kopf gibt 2 Extrapunkte)“ und „sei ein Flitzer auf dem Weg von einer zur anderen Station (oben ohne bzw. mit BH reicht aus)“.

Diese Aufgaben sorgten für Aufsehen.
Diese Aufgaben sorgten für Aufsehen.Universität Bielefeld

Die Gruppe, die an dem Abend die meisten Punkte gesammelt hat, erhält einen Preis. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Fachschaft für Wirtschaftswissenschaften. Veröffentlicht wurde die Liste im Anschluss auf der Internetplattform Reddit. Der Post wurde bislang mehr als 800 Mal kommentiert. Das Bielefelder Campusradio Hertz 87.9 und weitere lokale Medien griffen den Vorfall zuerst auf.

Fachschaft räumt Fehler ein

Auf der Internetseite der Universität Bielefeld ist inzwischen eine Stellungnahme der Fachschaft veröffentlicht worden. Darin entschuldigen sich die studentischen Vertreter. „Wir bedauern sehr, dass in Form des Zettels Druck ausgeübt wurde und bitten bei den Betroffenen um Verzeihung“, heißt es in dem Schreiben. Die gestellten Aufgaben würden den Werten der Fachschaft „in jeder Form widerstreben“. Sexualisierte Gewalt gegenüber Personen jeglichen Geschlechts sei „auf das Schärfste zu verurteilen“ und werde „von der Fachschaft in deutlichster Form abgelehnt“. Man bemühe sich nun um die Aufarbeitung der Ereignisse.