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Epstein-Skandal: Virginia Giuffre stirbt nur wenige Wochen nach Unfall

Virginia Giuffre, eine der bekanntesten Stimmen gegen Jeffrey Epstein und Prinz Andrew, ist tot. Laut ihrer Familie nahm sie sich auf ihrer Farm in Australien das Leben.

Prinz Andrew, Virginia Giuffre und Ghislaine Maxwell, undatiertes Foto (v.l.n.r.)
Prinz Andrew, Virginia Giuffre und Ghislaine Maxwell, undatiertes Foto (v.l.n.r.)US District Court - Southern Dis

Virginia Giuffre, die durch ihre Anschuldigungen im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein weltweit bekannt wurde, ist tot. Nach Angaben ihrer Familie nahm sich die 41-jährige US-Australierin das Leben. „Mit völlig gebrochenen Herzen teilen wir mit, dass Virginia letzte Nacht auf ihrer Farm in Western Australia gestorben ist“, hieß es am Samstag in einer Erklärung, die ihr Agent der Nachrichtenagentur AFP übermittelte. Giuffre hinterlässt drei Kinder.

„Sie hat ihr Leben durch Suizid verloren, nachdem sie lebenslang ein Opfer von sexuellem Missbrauch und Sexhandel war“, erklärte die Familie weiter. „Am Ende wurde der Tribut des Missbrauchs so hoch, dass es für Virginia unerträglich wurde, sein Gewicht zu ertragen.“

Giuffre hatte dem britischen Prinzen Andrew vorgeworfen, sie im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht zu haben. Nach eigenen Angaben war sie durch den US-Milliardär und verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein an Andrew vermittelt worden. Epstein pflegte enge Kontakte zu zahlreichen prominenten Persönlichkeiten, darunter die früheren US-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump sowie Microsoft-Gründer Bill Gates.

Fall Epstein sorgte jahrelang für Schlagzeilen

Der Fall Epstein sorgte über Jahre hinweg für internationale Schlagzeilen. Der Finanzinvestor, der 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilt worden war, wurde im August 2019 nach einer erneuten Festnahme tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden. Behördenangaben zufolge beging er Suizid.

Auch Epsteins langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell – eine Bekannte von Prinz Andrew – wurde Ende 2021 in New York wegen Sexhandels schuldig gesprochen. Laut Anklage rekrutierte sie jahrelang Minderjährige für Epstein, die anschließend von ihm sexuell missbraucht wurden. Maxwell wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Post vor wenigen Wochen: „Nur noch vier Tage zu leben“

Anfang April schockierte Giuffre mit einem Post aus dem Krankenhaus nach einem angeblich schweren Autounfall und schrieb, dass sie „nur noch vier Tage“ zu leben hätte. Sie sei bereit zu gehen, schrieb sie damals, „aber erst, wenn ich meine Babys ein letztes Mal gesehen habe“.

Der Rechtsstreit zwischen Giuffre und Prinz Andrew wurde 2022 außergerichtlich beigelegt. Ein Bundesgericht in New York setzte eine entsprechende Vereinbarung nach der Zahlung einer Entschädigung in Kraft. Die Höhe der Entschädigungszahlung wurde nicht mitgeteilt. Prinz Andrew entging damit nicht nur einer strafrechtlichen Verfolgung, sondern auch einem Zivilprozess mit vielen unangenehmen Fragen.


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