Der britische Prinz Andrew verzichtet nach neuen Enthüllungen über seine Freundschaft mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein auf seinen Titel als Duke of York und weitere Ehrungen. „Ich werde meinen Titel oder die mir verliehenen Ehrungen nicht mehr verwenden“, erklärte der 65-Jährige am Freitag in einer Mitteilung, die vom Buckingham-Palast veröffentlicht wurde. Die Entscheidung sei gemeinsam mit König Charles III. und in Absprache mit Thronfolger Prinz William getroffen worden, berichtete die BBC.
Andrew begründete den Schritt damit, dass die anhaltenden Vorwürfe gegen ihn „von der Arbeit seiner Majestät und der königlichen Familie ablenkten“. Er betonte zugleich, dass er die Anschuldigungen im Zusammenhang mit Epstein weiterhin „entschieden“ zurückweise.
Der jüngere Bruder des Königs war in den vergangenen Jahren wegen seiner Verbindungen zu Epstein in die Kritik geraten. Der US-Milliardär war 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden worden, nachdem er wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angeklagt worden war.
Vorwürfe durch Epstein-Opfer Virginia Giuffre wieder im Fokus
Die Debatte um Andrew flammte erneut auf, nachdem Auszüge aus den posthum erscheinenden Memoiren von Virginia Giuffre veröffentlicht wurden. Giuffre, die im April im Alter von 41 Jahren Suizid beging, hatte behauptet, von Epstein missbraucht und an Andrew vermittelt worden zu sein. Sie warf dem Prinzen vor, sie als 17-Jährige zum Sex gezwungen zu haben. Andrew bestreitet dies und erklärte, er könne sich nicht erinnern, ihr begegnet zu sein.
Giuffre hatte Andrew 2021 in den USA verklagt. Das Verfahren wurde 2022 außergerichtlich beigelegt. Medienberichten zufolge erhielt sie eine Millionensumme.
Andrew bleibt zwar Prinz, verzichtet jedoch auf die Bezeichnung Duke of York sowie auf seine Mitgliedschaften in der Royal Victorian Order und im Order of the Garter. Bereits 2022 hatte er auf den Titel His Royal Highness (HRH) verzichtet und seine militärischen Ehrenämter abgegeben.
