Hochauflösende 3D-Bilder der Titanic könnten neue Erkenntnisse darüber liefern, wie es zu dem verhängnisvollen Untergang des berühmten Passagierschiffs vor mehr als 100 Jahren kommen konnte. Am Mittwoch veröffentlichte der britische Sender BBC erstmals neue Aufnahmen des Wracks, das in knapp 4000 Metern Tiefe auf dem Grund des Atlantiks liegt.
Erstellt wurden die detailreichen Aufnahmen im Sommer 2022 von dem auf Tiefseeforschung spezialisierten Kartografie-Unternehmen Magellan. Mehr als 200 Stunden untersuchten ferngesteuerte U-Boote das Schiffswrack und machten über 700.000 Bilder, die anschließend zu dem 3D-Scan zusammengesetzt wurden. Auch ein Dokumentarfilm ist im Rahmen des Projekts entstanden.
A new view of the Titanic! New scans reveal the world's most famous wreck as never seen before. They show the wreck in its entirety - it's as if the water has been drained away… Check it out here #Titanic
— Rebecca Morelle (@BBCMorelle) May 17, 2023
(Footage: @AtlanticProds/ Magellan) pic.twitter.com/1nOdfc7mWb
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Luxusdampfer im Olympiastadion: So groß war die Titanic
Der Planungsleiter der Expedition, Gerhard Seiffert, sagte der BBC, die Teilnehmer hätten nichts berühren dürfen, „um das Wrack nicht zu beschädigen“. Die neuen Bilder zeigen das gesamte Schiff in atemberaubender Detailgetreue. So ist auf dem 3D-Scan sogar die winzige Seriennummer des Schiffspropellers deutlich zu erkennen. Bug und Heck des zerbrochenen Dampfers liegen auf dem Meeresboden rund 800 Meter voneinander entfernt und sind jeweils von einem ausgedehnten Trümmerfeld umgeben.
In einem Fernsehbeitrag der BBC wurde auch die enorme Größe des einstigen Luxusdampfers ersichtlich. Dafür wurde das 3D-Modell des Schiffwracks mittels Bildbearbeitung in das rund 60.000 Menschen fassende Olympiastadion in London eingefügt. „Die Titanic war einfach kolossal“, erklärt BBC-Journalistin Rebecca Morelle in der Dokumentation. „Und dieser 3D-Scan zeigt das Wrack nun in seiner Gesamtheit.“
A new view of the Titanic! New scans reveal the world's most famous wreck as never seen before. They show the wreck in its entirety - it's as if the water has been drained away… Check it out here #Titanic
— Rebecca Morelle (@BBCMorelle) May 17, 2023
(Footage: @AtlanticProds/ Magellan) pic.twitter.com/1nOdfc7mWb
Forscher: Es gibt noch viele Fragen zu klären
Für Historiker und Wissenschaftler bedeuten die Aufnahmen auch, dass diese nun endlich herauszufinden könnten, was genau im April 1912 mit dem Passagierschiff geschah. Bislang glichen ihre Nachforschungen angesichts des zunehmenden Verfalls des Wracks einem Wettlauf gegen die Zeit.
„Jetzt können wir die Titanic endlich ohne menschliche Interpretation betrachten, nur basierend auf Beweisen und Daten“, sagte Parks Stephenson der BBC. Der Forscher untersucht das Schiffswrack seit vielen Jahren. Dennoch gebe es noch immer viele grundlegende Fragen über das Schiff, die nun in Ruhe beantwortet werden können.














