Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump gegenüber den USA kapituliert. Trump sagte vor einem Treffen mit Kanadas Premierminister Mark Carney im Weißen Haus, er nehme die Zusicherung ernst und werde im Gegenzug die US-Angriffe auf die Huthi mit sofortiger Wirkung einstellen lassen.
Die Huthi hatten demnach am Montagabend die US-Regierung kontaktiert und erklärt, sie wollten die Kämpfe beenden. Nach Angaben des US Central Command hat das Militär seit März mindestens 800 Ziele im Jemen angegriffen und Hunderte Huthi getötet. Nach Angaben des Vermittlerlandes Oman haben die USA und die pro-iranische Huthi-Miliz bereits einen Waffenstillstand vereinbart.
Es wurde eine Waffenruhe zwischen den beiden Parteien erzielt, erklärte der omanische Außenminister Badr al-Bussaidi am Dienstag in Maskat. Beide Seiten hätten sich verpflichtet, nicht mehr anzugreifen und dadurch „die Navigationsfreiheit und den reibungslosen Ablauf der internationalen Handelsschifffahrt sicherzustellen“. Die Waffenruhe gelte für Angriffe auf US-Handelsschiffe im Roten Meer sowie in der Meerenge von Bab al-Mandeb vor der Südwestküste des Jemen, erklärte al-Bussaidi weiter.
Israel und USA zerstören Flughafen Sanaa
Wenige Stunden vor Trumps Äußerungen hatte Israel noch den Flughafen der Hauptstadt Sanaa aus der Luft angegriffen. Nach Angaben der Huthis waren auch US-Streitkräfte beteiligt. Israelischen Angaben zufolge wurde der Flugverkehr dadurch komplett lahmgelegt. Mindestens drei Flugzeuge seien zerstört worden. Ein Mitarbeiter des Flughafens in Sanaa sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Airport sei „völlig zerstört“ worden. Es war bereits der zweite großangelegte Angriff innerhalb von zwei Tagen auf Ziele im Jemen.
Israel und die USA hatten mit den Angriffen auf den Einschlag einer Huthi-Rakete auf dem Gelände seines internationalen Flughafens von Tel Aviv reagiert. Sechs Menschen waren dabei am Sonntag leicht verletzt worden. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte daraufhin den Huthis wie auch dem Iran mit Vergeltung.
Huthi-Miliz gehört zur „Achse des Widerstands“
Die Huthi-Miliz gehört zu einer vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten „Achse des Widerstands“. Die Huthis begründen ihre Angriffe auf Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs mit „Solidarität“ mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas.
Die Huthi-Miliz greift seit Beginn des Gaza-Kriegs immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. Die USA und ihre Verbündeten reagierten darauf seit Anfang 2024 mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen. Mitte März startete die US-Armee eine neue Luftoffensive gegen die Miliz, bei der nach Angaben des Pentagons seither rund tausend Ziele getroffen und zahlreiche Kämpfer und Anführer der Huthis getötet wurden.
