Eltern müssen teilweise jahrelange Wartezeiten für einen Kinder-Schwimmkurs in Kauf nehmen. Wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mitteilte, ist die Not an den meisten Orten sehr groß. „Es gibt lange Wartelisten, wir können ehrenamtlich nicht auffangen, was in den Schulen nicht mehr geleistet wird“, so sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Als eine der Hauptursachen für den Stau bei Kinder-Schwimmkursen nennt Vogt, dass immer mehr Schwimmbäder in Deutschland geschlossen würden. Viele Grundschulen hätten keine Schwimmbäder in erreichbarer Nähe und müssten zum Teil in Schwimmbecken von Kurkliniken und Hotels ausweichen. Mancherorts finde auch gar kein Schwimmunterricht statt.
Wartelisten für Schwimmkurse auch in Berlin lang.
Vogt forderte einen runden Tisch von Bund, Ländern und Gemeinden, um das Problem zu lösen. „Die Länder schreiben Schwimmen in den Lehrplan, kümmern sich aber nicht um die Umsetzung und die Kommunen sind überfordert“, sagte sie. Es müsse Klarheit darüber herrschen, wo Schwimmunterricht angeboten werden könne und wo mangels Schwimmbecken keine Ausbildung stattfinden kann. In solche Regionen müssten Fördermittel zum Bau kommunaler Schwimmzentren fließen.
Kritisch äußerte sich die DLRG-Präsidentin über die Verteilung der Investitionen des Bundes. Den Zuschlag erhielten jene Kommunen, die am schnellsten seien. Das dürfe nicht sein. „Der Zuschlag muss an diejenigen gehen, bei denen der Bedarf am größten ist.“
In Berlin kann jedes vierte Kind nicht schwimmen. Dies hat unterschiedliche Grüne. Michael Neiße von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft e.V. (DLRG) in Berlin hält den Mangel an Wasserzeiten für das größte Problem. „Wenn Bäder nicht zur Verfügung stehen, können wir auch nicht mehr ausbilden“, so Neiße gegenüber der Berliner Zeitung. Doch auch lange Wartezeiten sind ein Grund. In Berlin spricht die DLRG von Wartezeiten von zwei Jahren.
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