Nachdem es bei DFB-Pokalspielen in Leipzig und Potsdam zu Rassismus-Vorfällen gekommen ist, hat der Deutsche Fußball-Bund Ermittlungen aufgenommen. „Der Kontrollausschuss untersucht die Vorgänge und leitet Ermittlungen gegen die jeweiligen Vereine ein“, sagte ein Verbandssprecher der dpa. Bei dem Pokalspiel von Lok Leipzig gegen den FC Schalke 04 hatte Schalke-Spieler Christopher Antwi-Adjei dem Schiedsrichter eine rassistische Beleidigung von der Tribüne gegen ihn kenntlich gemacht. Schiedsrichter Max Burda unterbrach die Partie beim Stand von 0:0 für wenige Minuten. Antwi-Adjei berichtete nach dem Spiel, dass von der Tribüne das „N-Wort“ gerufen wurde.
Nach einem Hinweis durch den Stadionsprecher, dass diskriminierende Rufe zu unterlassen seien, wurde die Begegnung fortgesetzt. Der Schalke-Profi wurde bei Ballkontakten anschließend von vielen Leipziger Zuschauern ausgepfiffen. Antwi-Adjei hat mittlerweile Anzeige erstattet und die Polizei Ermittlungen aufgenommen.
Die Leipziger Polizei registrierte insgesamt 17 Straftaten bei dem Spiel, darunter mehrere Körperverletzungsdelikte sowie Sachbeschädigungen. Hinsichtlich des Grunds für die Spielunterbrechung hat die Behörde Ermittlungen wegen Beleidigung aufgenommen. Für die DFB-Ermittlungen werden zunächst die Stellungnahmen aller Beteiligten angefordert.
Weiterer Vorfall bei RSV Eintracht Stahnsdorf
Einen weiteren Zwischenfall hatte es im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion gegeben. Dort wurde ein Spieler des 1. FC Kaiserslautern während des Pokalspiels gegen den RSV Eintracht Stahnsdorf rassistisch beleidigt. Durch ein schnelles Eingreifen von Zuschauern und Sicherheitsdiensten konnte der Täter ermittelt werden. Beide Fanlager skandierten „Nazis raus“.
„Irgendein Vollidiot ist immer dabei“, sagte Kaiserslauterns Trainer Torsten Lieberknecht. Er lobte das Eingreifen der Stahnsdorfer Fans: „Es ist nicht das Sinnbild, für das Stahnsdorf steht, und wie wir hier empfangen wurden.“


