Die deutschen Fußball-Fans dürfen sich auf das nächste große Heim-Turnier freuen: Die Europameisterschaft der Frauen findet 2029 in Deutschland statt. Der Deutsche Fußball-Bund setzte sich mit seiner Bewerbung gegen Polen und die gemeinsame Kampagne von Schweden und Dänemark durch.
Es wird das erste große Frauenfußball-Turnier in Deutschland seit der WM 2011. Damit ist Deutschland zum dritten Mal Ausrichter der Europameisterschaft der Frauen. Eine Heim-EM bei den Frauen gab es zuvor 1989 und 2001. Damit gab es gut 20 Stunden nach dem verlorenen Nations-League-Finale der deutschen Fußballerinnen gegen Spanien zumindest sportpolitisch gute Nachrichten für den deutschen Verband um Präsident Bernd Neuendorf.
Ziel: Eine Million Zuschauer in den Stadien
Der DFB hatte in seinem Werben um die Stimmen der UEFA-Delegierten vor allem auf das Versprechen voller, großer Stadien und damit verbunden auch finanziellen Erfolg gesetzt. Zumindest eine schwarze Null soll herausspringen, bislang mussten die wirtschaftlichen Verluste einer Frauen-EM stets querfinanziert werden.
„Unser Ziel ist es bei den Spielen, die wir dann sehen, über eine Million Zuschauer ins Stadion zu bringen“, kündigte Neuendorf vorab an. Gespielt werden soll 2029 in acht Stadien: Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Köln, Leipzig, München und Wolfsburg. Das Berliner Olympiastadion, wo bei der WM 2011 noch 73.680 Zuschauer den deutschen Auftakt verfolgten, ist hingegen wie die Gelsenkirchener Arena nicht dabei.
Dänemark und Schweden waren unter anderem mit Stockholm und Kopenhagen, aber auch mit deutlich kleineren Stadien in Malmö und Odense ins Rennen gegangen. Die Argumentation Polens, den Frauenfußball in Osteuropa voranzubringen, verfing ebenso nicht bei den Exko-Mitgliedern mit UEFA-Chef Ceferin an der Spitze. Portugal und Italien hatten ihre Bewerbung jeweils vorzeitig zurückgezogen.
WM-Bewerbung scheiterte deutlich
Der EM-Zuschlag ist auch ein wichtiger Erfolg für DFB-Chef Neuendorf auf internationaler Bühne. Mit der ersten Bewerbung unter seiner Führung für ein großes Frauen-Turnier – gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien für die Weltmeisterschaft 2027 – hatte es vor gut anderthalb Jahren eine deutliche Niederlage gegen Brasilien gegeben.
