Gedenken

Friedrichshain-Kreuzberg: Neue Stolpersteine in der Otto-Braun-Straße geplant

Max und Rosa Loewy sowie Max und Lotte Nordon haben in der heutigen Otto-Braun-Straße gelebt, bevor sie von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Stolpersteine sollen künftig an sie erinnern.

In der Otto-Braun-Straße in Friedrichshain werden vier neue Stolpersteine verlegt.
In der Otto-Braun-Straße in Friedrichshain werden vier neue Stolpersteine verlegt.Christoph Soeder/dpa

In Friedrichshain-Kreuzberg werden am Sonntag, dem 9. März, vier neue Stolpersteine verlegt. Die Gedenksteine sollen in der Otto-Braun-Straße 90 an die jüdischen Eheleute Max und Rosa Loewy sowie Max und Lotte Nordon erinnern, teilte das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg mit. „Die Stolpersteine im öffentlichen Raum sind wichtige dezentrale Gedenkorte im öffentlichen Raum. Sie regen uns täglich dazu an, uns mit unserer Geschichte auseinanderzusetzen“, sagte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne).

Die Ehepaare Loewy und Nordon waren während des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet worden. Historische Informationen zu den Familien ergeben, dass Max Loewy, 1868 in Breslau geboren, in den frühen 1890er Jahren nach Berlin zog. 1908 heiratete er Rosa Wohl, 1884 in Bublitz geboren. Ihr Sohn Heinz kam 1909 zur Welt, und ab 1913 lebte die Familie in der heutigen Otto-Braun-Straße. Max Loewy war ein erfolgreicher Fabrikant von Regenmänteln, jedoch wurde seine Firma 1938 unter dem NS-Begriff der „Arisierung“ enteignet. Im selben Jahr emigrierte Sohn Heinz nach Südamerika.

Friedrichshain-Kreuzberg: Mehr als 1050 Stolpersteine im Bezirk

In den späten 1930er Jahren nahm die Familie Loewy Rosas Neffen Max Nordon bei sich auf. Nordon, 1903 in Lewin geboren, betrieb eine Firma in Annaberg und wurde während der Reichspogromnacht von der Gestapo verhaftet und in das KZ Buchenwald gebracht. Nach seiner Freilassung zog er nach Berlin und heiratete Anfang 1939 Lotte Rosenberg. Beide mussten Zwangsarbeit leisten. Max Loewy verstarb 1940 in Berlin. Rosa Loewy wurde später nach Lodz und dann in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert und getötet. Max und Lotte Nordon wurden 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Insgesamt gibt es im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bereits über 1050 dieser Gedenksteine, die an Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung erinnern. Die Stolpersteine für die beiden Ehepaare werden von dem Künstler Gunter Demnig am 9. März um 10.55 verlegt. Seit 2017 werden Stolpersteine und deren Verlegung in Friedrichshain-Kreuzberg vom Bezirk finanziert.

Quelle: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

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