Kremlgegner Alexej Nawalny hat am Freitag auf Facebook Auszüge aus seiner ironischen Korrespondenz mit der Gefängnisverwaltung veröffentlicht. Darin bittet er die Gefängnisverwaltung unter anderem, ein Känguru in seine Zelle zu bringen. Nawalny sitzt derzeit in einer russischen Strafkolonie in Einzelhaft.
„Wenn man in einer Einzelzelle sitzt und nicht viele Unterhaltungsmöglichkeiten hat, kann man sich jederzeit durch Korrespondenz mit der Gefängnisverwaltung vergnügen“, schreibt Nawalny. In seinen Briefen verlangt er unter anderem Mondschein, Tabak zum Drehen von Zigaretten, eine Balalaika, einen Kimono mit schwarzem Gürtel und einen Massagesessel für den Kommandeur seiner Einheit.
Zudem gibt er sich empört darüber, dass ihm die Erlaubnis verweigert wird, das Känguru in einer Zelle zu halten. „Ich werde weiterhin für mein unveräußerliches Recht kämpfen, ein Känguru zu besitzen. Ich kann mir das nicht entgehen lassen. Gemäß den internen Vorschriften kann ein Sträfling mit Erlaubnis der Verwaltung ein Tier halten“, schreibt Nawalny, der am Sonntag seinen 47. Geburtstag feiert.
Nicht nur das Känguru lehnt die Gefängnisverwaltung ab, auch die anderen „Forderungen“ werden negativ beschieden: „Als Antwort auf Ihre Bitte, dem Psychopathen in der Zelle gegenüber von Ihnen ein Megafon zu geben, damit er noch lauter schreien kann, teilen wir Ihnen mit, dass das Megafon einem Sträfling in der Isolationszelle nicht ausgehändigt werden kann“, lautet eine der Antworten an Nawalny.
Prozess: Beschwerde von Nawalny abgewiesen



