Bei „Markus Lanz“ ist die Diskussion über die Rentenreform in einen heftigen Schlagabtausch zwischen dem ehemaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und JU-Chef Johannes Winkel eskaliert. Lauterbach warf der Jungen Union vor, gezielt falsche Narrative zu verbreiten. Die Vorwürfe der JU seien eine „Unterstellung“, ein „Fehler“ und sogar eine „Verschwörungstheorie“. Die Union folge einem gefährlichen Spin, sagte er: „Nach dem Motto: Die SPD hat uns hier was reingeschmuggelt.“ Besonders scharf reagierte Lauterbach auf die Debatte um angebliche 120 Milliarden Euro Folgekosten: „Wenn Sie hier die Koalition sprengen für 1,5 Prozent der Rentenausgaben, dann machen Sie einen Megafehler.“
Winkel wies den Vorwurf zurück. Es sei „keine Verschwörungstheorie“, dass diese Folgekosten im Raum stünden. Gleichzeitig wich er kritischen Fragen zu Friedrich Merz aus und erklärte stattdessen, die Junge Union sei „mit dem Kanzler einig“, dass 120 Milliarden Euro nicht tragbar seien. Markus Lanz zeigte sich irritiert: „Was machen Sie hier? Das ist doch übelste Wortklauberei und der Versuch, Blendgranaten zu werfen.“ Winkel blieb dennoch hart – vor allem gegenüber Lauterbach, dem er vorwarf, „mit der Angst älterer Menschen politisch Kapital zu schlagen“. Die Behauptung, die JU wolle die Koalition sprengen, nannte er „unseriös“.
Streitpunkt Rentenreform
Unklar blieb, ob die Junge Union dem Gesetz am Ende zustimmen würde. Man werde „prüfen und diskutieren“, sagte Winkel, betonte jedoch, dass ohne substanzielle Änderungen keine Zustimmung möglich sei. Bleibe die Regierung bei den umstrittenen 120 Milliarden Euro, „stimmen wir nicht zu“. Damit stellte sich die Frage, welche politische Sprengkraft der Konflikt hat – und ob die Reform am Widerstand der eigenen Nachwuchsorganisation scheitern könnte.
