Großbritannien

Cyberangriff auf Royal Mail: Mögliche Verbindung zu Russland

Offenbar wurde bei dem Angriff das Ransomware-Programm Lockbit verwendet, das in Russland entwickelt wurde. Mehr ist derzeit noch nicht bekannt.

Royal Mail-Mitarbeiterin in London. Die britische Post wurde Opfer eines Cyberangriffs.
Royal Mail-Mitarbeiterin in London. Die britische Post wurde Opfer eines Cyberangriffs.AP/Kirsty O'Connor

Die britische Post, Royal Mail, ist einem Bericht der BBC zufolge zum Opfer einer Cyberattacke geworden, die den internationalen Versand lahmgelegt hat. Demnach wurden Teile der Software des Unternehmens von einem als Ransomware bezeichneten Schadprogramm namens Lockbit befallen. Durch die Erpressungssoftware können Daten durch Kriminelle verschlüsselt und damit unbrauchbar gemacht werden.

Wie die BBC am Freitag berichtete, lag der Royal Mail eine Lösegeldforderung für die Entschlüsselung der Daten in Millionenhöhe vor. Das Unternehmen bestätigte zunächst nicht, dass es sich um einen Cyberangriff handelte. In einer Mitteilung rief es Kunden jedoch auf, keine Briefe oder Pakete für internationale Ziele aufzugeben.

Royal Mail gehört zur wichtigen Infrastruktur Großbritanniens

Lockbit wurde der BBC zufolge von Hackern entwickelt und eingesetzt, die Verbindungen nach Russland haben. Die Täter im Fall der Royal Mail könnten sich demnach aber überall auf der Welt aufhalten.

Dem Sender liegt ein Erpresserbrief der Hacker vor. Darin hieß es: „Eure Daten wurden gestohlen und verschlüsselt“. Die Hacker sollen mehrere Millionen Pfund fordern. Derzeit werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Verschlüsselungen zu umgehen und den Normalbetrieb wieder aufzunehmen.

Ein Sprecher der Ermittlungsbehörde National Crime Agency teilte mit, man arbeite daran, die Auswirkungen des Vorfalls zu erfassen. Die Vorfall gilt der BBC zufolge als signifikant, weil Royal Mail zur wichtigen Infrastruktur des Landes gezählt wird.