Medienberichte

Zero-Covid in China: Foxconn-Mitarbeiter betteln offenbar um Essen

Wegen eines Corona-Ausbruchs dürfen die Beschäftigten das Werksgelände nicht verlassen – die Versorgung sei katastrophal, berichten Insider.

Foxconn-Mitarbeiter in Shenzhen, März 2020
Foxconn-Mitarbeiter in Shenzhen, März 2020IMAGO/Xinhua/Liang Xu

Medienberichten zufolge wird die Lage in der als „iPhone City“ bekannten größten Fabrik des Apple-Zulieferers Foxconn im chinesischen Zhengzhou immer dramatischer. Dort befinden sich nach einem Corona-Ausbruch offenbar zahlreiche Beschäftigte unter ungewissen Umständen in Quarantäne. Die Financial Times berichtet, dass viele Arbeiter das Fabrikgelände nicht mehr verlassen dürfen, aus sozialen Netzwerken sollen die Videos entfernt worden seien, die zeigen, wie Mitarbeiter um Lebensmittel betteln.

Das Werk habe es versäumt, ihnen genügend Nahrung zur Verfügung zu stellen, was auch zu Handgreiflichkeiten zwischen den Beschäftigten geführt habe. In einem Video sollen zudem Tausende Arbeiter zu sehen sein, die in Isolationscamps geschickt werden, wie auch Bloomberg News berichtet. Beide Medien berufen sich auf Informationen von Insidern.

Über die genaue Zahl der Infizierten herrscht Unklarheit: Während im Internet von Zehntausenden die Rede ist, sprach Foxconn von einer „kleinen Zahl“ an Corona-Fällen und wies Vorwürfe über unzureichende Versorgung zurück. Die Auswirkungen seien kontrollierbar, die Produktionsziele für dieses Quartal blieben unverändert, erklärte das Unternehmen.

In China gilt noch immer eine sehr strenge Null-Covid-Politik. Lockdowns bis hin zu Betriebsschließungen wegen kleiner Ausbrüche des Coronavirus belasten die Wirtschaft und bringen die Lieferketten zum Erliegen. Präsident Xi Jinping hatte dennoch vor kurzem angekündigt, an der bisherigen Corona-Politik festhalten zu wollen. (mit AFP)