Nach Politik-Karriere

Neuer Job für Christian Lindner: In diese Branche steigt der Ex-Minister ein

Der ehemalige Finanzminister ist aus der Politik ausgestiegen. Im kommenden Jahr wartet eine neue Aufgabe auf ihn.

Christian Lindner steigt im kommenden Jahr bei der Autoland AG ein.
Christian Lindner steigt im kommenden Jahr bei der Autoland AG ein.Kay Nietfeld/dpa

Der ehemalige Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat ab kommenden Januar einen neuen Job. Wie Autohaus.de berichtete, wurde Lindner am Montag zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Autoland AG berufen. 

Die Autoland AG ist ein deutsches Automobilhandelsunternehmen mit Sitz in Berlin und betreibt eigenen Angaben zufolge 32 Autohäuser in neun Bundesländern vor allem im Osten Deutschlands. Damit zählt die Autoland AG zu den größten Autohändlern Deutschlands.

Lindner: Branche wird „niemanden überraschen“

„Mit Christian Lindner gewinnen wir ab 1. Januar 2026 eine außergewöhnlich starke Persönlichkeit. In seiner langen politischen Laufbahn war er stets ein Verfechter pro Automobil. Er trat stets mit Überzeugung für den Mittelstand und für die Interessen der Autofahrer ein. Und das wird er auch außerhalb der Politik fortsetzen“, so CEO Wilfried Wilhelm Anclam.

Der Bild-Zeitung sagte der ehemalige Bundesminister Lindner: „Dass ich in die Autobranche gehe, wird niemanden überraschen.“

Nach dem Ende der Tätigkeit als Berufspolitiker wurde Lindner zunächst Mitglied des Shareholder-Boards des digitalen Personaldienstleisters Stepstone. Ende Oktober wurde bekannt, dass er bei der Public-Relations- und Beratungsagentur „Teneo“ als Senior Advisor einsteigt.

An Letzterem gab es jedoch einige Kritik. Das US-Unternehmen Teneo berät weltweit Unternehmen und Behörden. Ein Kunde der Beratungsfirma ist die italienische Unicredit. Die Bank erwarb Anteile an der Commerzbank und will die Deutsche Bank übernehmen – das geschah während Lindners Amtszeit als Finanzminister. Nach Angaben von Teneo soll Lindner für das Unternehmen Kunden in den USA, Deutschland und anderen EU-Ländern beraten. Die Nichtregierungsorganisation LobbyControl warnte vor einem „handfesten Interessenkonflikt“. Die Linke forderte die Bundesregierung auf, den Einstieg von Linder bei Teneo nicht zu genehmigen. 

Lindner wies dies zurück. „Die Bundesregierung soll und wird mögliche Interessenkonflikte prüfen - dafür gibt es die entsprechenden Verfahren“, so der frühere Finanzminister.