Migration

Chef des Berliner Einwanderungsamts: Behörde „kurz vor Dysfunktionalität“

Das Berliner Einwanderungsamt steht nach Angaben des Leiters Mazanke kurz vor seiner Belastungsgrenze. Allein in einem Arbeitsbereich seien 10.000 Mails unbeantwortet. 

Engelhard Mazanke, Leiter des Berliner Landesamts für Einwanderung, fordert mehr Personal und mehr finanzielle Mittel
Engelhard Mazanke, Leiter des Berliner Landesamts für Einwanderung, fordert mehr Personal und mehr finanzielle MittelChristian Thiel/imago

Das Berliner Einwanderungsamt hat am Donnerstag Alarm geschlagen. Nach Angaben seines Leiters Engelhard Mazanke ist das Amt am Rande der Belastungsgrenze. „Wir haben allein in dem Bereich ‚Studierende/Fachkräfte‘ 10.000 offene Mails“ , sagte Mazanke einem Medienbericht zufolge. „Das ist kein Zustand, den wir dauerhaft den Mitarbeitenden, aber vor allem den Kunden zumuten können.“

Es müssten Visa-Verfahren vereinfacht und rechtliche Rahmen geändert werden, forderte Mazanke. Mit ihren Problemen stehe die Behörde alles andere als allein da: „Wir sind bundesweit an der Grenze zur Dysfunktionalität.“

Amtschef hofft auf mehr Personal nach Bund-Länder-Beratungen

Von den Bund-Länder-Beratungen, die am Donnerstag in Berlin stattfinden, erhoffe er sich, dass die Länderchefs den Ausländerbehörden mehr Personal zur Verfügung stellten. Die Mitarbeiter nutzten bereits alle rechtlichen und technischen Möglichkeiten, um schneller zu sein.

Außerdem brauchen die Behörden Mazanke zufolge mehr Mittel. „Willkommenskultur kostet Geld. Aber dieses Geld ist, vor dem Hintergrund der demografischen Probleme, eine sehr gute Investition in unsere Zukunft. Die Menschen, die kommen, werden künftig die Gesellschaft tragen.“