Berlin

Charlottenburg-Wilmersdorf: Bezirk will Obdachlosencamp auflösen

An der Lewishamstraße befindet sich seit geraumer Zeit ein Obdachlosencamp unter der S-Bahnunterführung. Der Bezirk kündigte nun einen Strategiewechsel an.

Unter der Unterführung am S-Bahnhof Charlottenburg campieren viele Obdachlose.
Unter der Unterführung am S-Bahnhof Charlottenburg campieren viele Obdachlose.Schöning/imago

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat angekündigt, zukünftig mit anderen Methoden gegen Obdachlosencamps vorzugehen. Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete, sollen Camps zukünftig auch ohne Vorankündigung kontrolliert oder geräumt werden.

Insbesondere gehe es dabei um das Obdachlosencamp an der Lewishamstraße an einer Unterführung des S-Bahnhofs Charlottenburg. Wie der zuständige Bezirksstadtrat für Ordnung und Verkehr, Oliver Schruoffeneger (Grüne) dem RBB mitteilte, habe man unter der Unterführung „zunehmende Vermüllungs- und Verwahrlosungstendenzen“ ausgemacht.  Sein Bezirksamt werde Maßnahmen ergreifen.

Bezirk Charlottenburg wird von Stadtmission kritisiert

Zuletzt seien mehr Zelte hinzugekommen, so Schruoffeneger weiter. Der Bezirk wolle verhindern, dass ein richtiges Camp an der Lewishamstraße entstehe.

Das Vorhaben stößt bei der Berliner Stadtmission auf Kritik. Dieser Strategiewechsel sei eine „enorme Belastung“ für die Menschen auf der Straße, „weil es für sie keine Alternative gibt“, so Timo Großmann. Der Bezirk gibt an, den Obdachlosen Angebote zur Unterbringung zu machen. Die Stadtmission sieht dies anders: „Leider können wir aus Erfahrung nicht immer bestätigen, dass in jedem Fall ein Angebot zur Unterbringung gemacht worden ist“, so Großmann.