Charles Kushner, Vater von Jared Kushner und Schwiegervater von Ivanka Trump, wird neuer US-Botschafter in Frankreich und Monaco. Der US-Senat bestätigte die Nominierung am Montag mit 51 zu 45 Stimmen. Auffällig: Der Demokrat Cory Booker stimmte für die Ernennung, während die Republikanerin Lisa Murkowski dagegen votierte.
Kushner hatte vor rund 20 Jahren seine Schuld in 18 Anklagepunkten eingeräumt, darunter Steuerhinterziehung, Falschaussagen gegenüber der Wahlkommission und Einschüchterung eines Kronzeugen. Der damalige US-Staatsanwalt Chris Christie nannte den Fall später „eines der abscheulichsten Verbrechen“, die er je verfolgt habe. Kushner verbrachte zwei Jahre im Gefängnis und wurde 2020 von Donald Trump begnadigt.
Bei seiner Anhörung vor dem Auswärtigen Ausschuss des Senats zeigte sich Kushner einsichtig: „Ich sitze heute nicht hier und behaupte, ein perfekter Mensch zu sein. Ich bin kein perfekter Mensch“, sagte er. „Ich habe einen sehr, sehr, sehr schweren Fehler gemacht und einen hohen Preis dafür bezahlt. Ich denke, dass mich diese Fehler heute zu einem besseren Menschen mit besserem Urteilsvermögen, besseren Werten und besserem Blick auf das Leben gemacht haben – und damit auch besser für diesen Job qualifizieren.“

Trump hatte die Nominierung seines Vertrauten im November mit deutlichen Worten verteidigt und Kushner als „herausragenden Wirtschaftsführer, Philanthropen und Dealmaker“ gelobt. Der Botschafterposten in Paris gilt traditionell als prestigeträchtige Rolle, die oft an politische Weggefährten oder Großspender vergeben wird.
Kushner ist nicht das einzige Familienmitglied, das während Trumps Amtszeit ein hochrangiges Amt erhält: Massad Boulos, der Schwiegervater von Tiffany Trump, ist derzeit als außenpolitischer Berater für den arabischen Raum tätig. Auch Kimberly Guilfoyle, die langjährige Partnerin von Donald Trump Jr., wurde als Botschafterin für Griechenland nominiert.
Trump-Vertrauter Kushner soll transatlantische Spannungen mit Frankreich entschärfen
Kushner zieht als neuer US-Botschafter nach Paris zu einem Zeitpunkt, an dem das Verhältnis zwischen den USA und Europa durch Trumps Zollpolitik und vor dem Hintergrund der US-Friedensbemühungen in der Ukraine belastet ist. Bei seiner Anhörung versprach Kushner, eng mit Frankreich zusammenzuarbeiten, um „mehr Gleichgewicht in die wirtschaftlichen Beziehungen“ zu bringen. Zudem wolle er Frankreich ermutigen, stärker in seine Verteidigung zu investieren und eine „EU-weite sicherheitspolitische Annäherung an die USA“ voranzutreiben.
